Gestern kam es zu einem Vorfall, bei dem ein Sicherheitsmitarbeiter in Koblenz verletzt wurde, als er eine Gruppe von Jugendlichen aus einem Gebäude verwies. Die Jugendlichen waren zuvor beim Rauchen und Trinken von Alkohol aufgefallen. Als der Mitarbeiter die Gruppe ansprach, entfernte sich diese nur widerwillig über eine nahegelegene Rolltreppe. Während des Konflikts sprühte ein Jugendlicher einem Security-Mitarbeiter mit einem Reizstoffsprühgerät ins Gesicht. Die Polizei sucht nun Zeugen dieses Vorfalls, um weitere Informationen zu erhalten. Hinweise können unter der Telefonnummer 0261/92156-300 oder per E-Mail an pikoblenz1@polizei.rlp.de gegeben werden. Rückfragen richten sich bitte an die Pressestelle des Polizeipräsidiums Koblenz unter 0261-103-50023 oder an ppkoblenz.presse@polizei.rlp.de.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich am 16. März im Parkhaus der Experimenta in Heilbronn. Dort wurden zwei 17-jährige Jungen von zwei unbekannten Männern angegriffen und um ihre Wertsachen gebeten. Während des Gerangels wurde einem der Jungen der Personalausweis gestohlen. Die Täter konnten entkommen, nachdem sie Pfefferspray gegen die Jungen und Passanten einsetzten, die ihnen Hilfe bieten wollten. Die Polizei hat eine Beschreibung eines Täters veröffentlicht, der etwa 1,70 Meter groß war, einen gelben Pullover und eine schwarze Jacke trug. Der zweite Täter war in schwarze Kleidung gehüllt. Die Kriminalpolizei Heilbronn bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 07131/104 4444.
Prävention von Jugendkriminalität
Solche Vorfälle werfen ein Licht auf die Herausforderung der Jugendkriminalität in Deutschland. Das Bundesjugendministerium arbeitet aktiv an Handlungsstrategien zur Prävention von Kriminalität bei Kindern und Jugendlichen. Es regt Fachdiskussionen an und setzt gezielte thematische Schwerpunkte.
Statistiken zeigen, dass die Mehrheit der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen nur einmal polizeilich oder strafrechtlich auffällt. Lediglich 5-10% begehen mehrere, teils schwerwiegende Straftaten. Diese wiederholten Straftaten werden oft von einer kleinen Gruppe von sogenannten Intensivtätern verübt, die häufig mit komplexen Problemlagen kämpfen, wie soziale Benachteiligung oder Erfahrungen von Gewalt in der Familie.
Die letzten zwei Jahrzehnte haben die Kriminalitäts- und Gewaltprävention umfassend verändert. Es gibt inzwischen zahlreiche Konzepte zur Vermeidung von Jugendkriminalität. Neben der stärkeren Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Jugendhilfe, Schule, Polizei und Justiz hat das Bundesjugendministerium auch die Möglichkeit, auf ungelöste Probleme hinzuweisen und Modelle zu initiieren.
Die Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendkriminalprävention am Deutschen Jugendinstitut stellt seit 1997 eine zentrale Anlaufstelle dar und bietet aktuelle Daten und Fakten zum Thema Jugendgewalt. Auch diese Ansätze sind essentiell, um präventive Maßnahmen erfolgreich umzusetzen und so die Sicherheit in unseren Städten zu erhöhen.