Am Montagmittag, den 27. Februar 2025, besuchte das Stadtprinzenpaar Stephan I. und Christine II. von Euranien die Dienststelle der Bundespolizei in Trier. Der Empfang durch den Dienststellenleiter, Polizeidirektor Stefan Jäger, ließ keine Zweifel aufkommen, dass die Fastnachtssaison in vollem Gang ist – mit einem herzlichen „Helau“ wurden die Gäste begrüßt. Während des Besuchs erhielten die Prinzen Einblicke in den Polizeialltag, der von Polizeihauptkommissar Ralf Gieche, einem ehemaligen Stadtprinzen aus der Session 2012, eindrucksvoll präsentiert wurde.
Gieche führte das Prinzenpaar durch die Räumlichkeiten und erläuterte die verschiedenen Dienstbereiche der Bundespolizei. Bei einer angeregten Diskussion über die aktuelle polizeiliche Lage und die Herausforderungen im Einsatzgeschehen wurden bei Kaffee und Plätzchen wichtige Themen angesprochen. Ein Höhepunkt des Besuchs war die Gelegenheit für Prinz Stephan I., die polizeiliche Körperschutzausstattung wie Schild und Helm bei einem simulierten Stockangriff zu testen. Auch ein humorvolles Tauziehen zwischen dem Polizeidirektor und dem Polizeihauptkommissar gegen das Prinzenpaar sorgte für gute Stimmung, in dem alle Beteiligten Teamgeist und Standhaftigkeit unter Beweis stellten.
Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen für die Fastnacht
Die Fastnacht 2025 in Rheinland-Pfalz verspricht ein lebhaftes Spektakel zu werden, doch die Sicherheitsvorkehrungen sind umfassender denn je. Über 5.000 Polizeikräfte werden während der Festlichkeiten im Einsatz sein, so das Innenministerium. Zwar liegen keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdung vor, jedoch gibt es aufgrund der allgemeinen Sicherheitslage in Deutschland und Europa eine erhöhte abstrakte Gefährdung. Vor allem der Rosenmontagszug in Mainz steht im Fokus: über 1.100 Polizeikräfte werden den Verlauf begleiten, zusätzliche Einheiten sind in Trier und Koblenz stationiert.
Um die Sicherheit der Feiernden zu gewährleisten, setzt die Polizei auf mobile Sperren, insbesondere in Mainz, wo mehr mobile Sperren als in den Vorjahren geplant sind. Innenminister Michael Ebling betont die Priorität auf unbeschwertes Feiern, während kleinere Städte wie Mayen und Montabaur Zufahrtsstraßen mithilfe von Lastwagen und Pollern blockieren, um eine sichere Umgebung zu schaffen.
Entwicklungen und Herausforderungen
Die Sicherheitskonzepte bei Karnevalsumzügen haben sich seit den Anschlägen in München und anderen Städten verschärft. Die Gewerkschaft der Polizei überprüft diese Konzepte regelmäßig, da viele Vereine von steigendem Kostenaufwand berichten. Klaus-Ludwig Fess, Präsident des Bundes Deutscher Karneval, hebt hervor, dass es bereits zu Absagen einiger Umzüge gekommen ist. Von den etwa 3.500 geplanten Umzügen bundesweit sind bereits fünf abgesagt worden, was ein deutliches Warnsignal für die Veranstalter darstellt.
In Mainz gelten zusätzlich Maßnahmen wie ein Glasverbot in bestimmten Bereichen, das von Sicherheitskräften überwacht wird. Die Polizei führt anlasslose Kontrollen zur Durchsetzung von Messerverboten durch. Auch die Sicherheitstipps für Feiernde sind vielfältig: Sie werden ermutigt, ihre Getränke im Blick zu behalten, in Gruppen auszugehen und aufeinander zu achten. Bei Bedrohungen oder Angriffen sollte umgehend der Polizeinotruf 110 kontaktiert werden. Die strengen Auflagen können zu Kostensteigerungen von bis zu 20 Prozent für den Mainzer Carneval-Verein MCV führen, was häufig nur durch Zuschüsse der Städte ausgeglichen werden kann.
In Anbetracht dieser Herausforderungen obliegt es den Organisatoren und der Polizei, den Menschen eine sichere und fröhliche Teilnahme an den Feierlichkeiten zu ermöglichen. Die Bedeutung des Faschings, der Fastnacht und des Karnevals für die Kultur steht dabei auf dem Spiel. Die Freude am Leben soll trotz der Sicherheitsbedenken nicht verloren gehen, und die Vorfreude auf eine unbeschwerte Fastnacht bleibt ungebrochen.