Eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer Koblenz (IHK) zeigt, dass viele Unternehmen im nördlichen Rheinland-Pfalz dringend nach neuen Gewerbeflächen suchen. Über 700 Unternehmen nahmen an der Umfrage teil, die insbesondere die Herausforderungen der Expansion beleuchtet. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Unternehmen, die planen zu expandieren, häufig Schwierigkeiten haben, geeignete Gewerbeflächen zu finden. Die IHK fordert daher eine erhöhte Handlungsbereitschaft von Seiten der Politik, um neue Flächen zu erschließen und die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu unterstützen.
Im Vergleich zu anderen Regionen des Bundeslandes ist die Situation im Landkreis Birkenfeld positiver. Hier stehen mehr Gewerbeflächen zur Verfügung, was lokale Unternehmen in ihrer Expansion unterstützen könnte. Die Notwendigkeit, neue Flächen zu schaffen, wird von den Unternehmen als dringlich erachtet, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Wichtige Standortfaktoren
Die Umfrage der IHK ist Teil einer umfassenderen Erhebung, an der insgesamt über 1.400 Unternehmen mit rund 217.000 Beschäftigten in Rheinland-Pfalz beteiligt waren. Ziel dieser Befragung war es, wichtige Standortfaktoren und die Zufriedenheit der Unternehmen mit den aktuellen Bedingungen zu ermitteln.
Zu den entscheidenden Faktoren zählen die Digitalisierung, die Höhe von Steuern und Abgaben sowie die Qualität der Verkehrsinfrastruktur. Hier zeigt sich eine große Diskrepanz zwischen der Bedeutung dieser Faktoren und der tatsächlichen Zufriedenheit der Unternehmer mit den Angeboten in Rheinland-Pfalz. Die Gesamtnote für den Wirtschaftsstandort liegt bei 2,9, was als befriedigend angesehen wird. Positiv hervorgehoben wird hingegen die Schuldigitalisierung, die eine Zufriedenheitsnote von 4,3 erzielt hat.
Der Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Region haben auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Laut aktuellen Daten stieg die Zahl der Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz 2023 auf 2,06 Millionen, ein Rekordwert. Dennoch zeigen sich auch negative Tendenzen: Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nahmen zu, und die Zahl der arbeitslosen Personen im Jahresdurchschnitt war mit rund 110.700 etwa 8.200 höher als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent. Rheinland-Pfalz weist damit die drittniedrigste Arbeitslosenquote im Bundesvergleich auf, hinter Bayern und Baden-Württemberg. Der Trend zeigt sich zudem in den offenen Stellen, deren Zahl um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückging, was die Unsicherheiten im Arbeitsmarkt verdeutlicht.
Insgesamt bleibt die Entwicklung des Standorts Rheinland-Pfalz sowohl angesichts der Herausforderungen als auch der Chancen eine spannende Angelegenheit für die Unternehmen und die Politik. Die IHK hat die dringende Notwendigkeit unterstrichen, die Rahmenbedingungen zu verbessern, um eine nachhaltige wirtschaftliche Zukunft zu sichern.