Am 11. März 2025 wurde die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2024 für die Polizeidirektion Neuwied veröffentlicht. Diese zeigt im Bericht des Polizeipräsidiums Koblenz einen signifikanten Rückgang von 7,4 Prozent bei den Straftaten. Im Jahr 2023 wurden 71.346 Straftaten erfasst, während es im vergangenen Jahr nur 66.082 waren. Dies bricht mit einem Trend, der bereits in den vorherigen Jahren zu beobachten war.
Die Polizeidirektion Neuwied selbst registrierte 15.992 Straftaten, was einem Rückgang von 0,9 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht, als noch 16.133 Straftaten erfasst wurden. Insbesondere im Landkreis Neuwied sank die Zahl der Straftaten von 9.681 auf 9.644, während im Landkreis Altenkirchen die Fälle von 6.452 auf 6.348 zurückgingen.
Kriminalitätsentwicklung in der Region
Die Aufklärungsquote in der Polizeidirektion Neuwied bleibt mit 65,6 Prozent über dem Landesdurchschnitt von Rheinland-Pfalz, der bei 64,3 Prozent liegt. Trotz der positiven Entwicklung bei den Gesamtzahlen gab es jedoch einige Bereiche, in denen die Kriminalität anstieg. Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit verzeichneten einen Anstieg um 5,0 Prozent auf 3.580 Fälle. Die Diebstahlsdelikte stiegen ebenfalls um 2,3 Prozent, wobei die Zahl der einfachen Taschendiebstähle um 20,0 Prozent auf 132 Fälle zulegte.
Besonders besorgniserregend sind die Wohnungseinbruchdiebstähle, die um 7,5 Prozent auf insgesamt 215 Fälle anstiegen, wobei über die Hälfte der Fälle ein Versuch blieb. Im Gegensatz dazu wurde bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ein Rückgang um 19,7 Prozent auf 435 Fälle festgestellt.
Veränderungen im Bereich Rauschgiftkriminalität
Ein bemerkenswerter Aspekt ist der Rückgang der Rauschgiftkriminalität um 32,0 Prozent auf 1.103 Fälle. Dieser Rückgang wird teilweise auf die Teillegalisierung von Cannabis zurückgeführt. Umso ausgeprägter ist der Rückgang im Vergleich zur deutschlandweiten Statistik, wo im Jahr 2023 die Anzahl der Rauschgiftdelikte um 1,8 Prozent gestiegen ist, mit einem besorgniserregenden Anstieg bei den Straftaten in Verbindung mit Kokain und Crack um 29,1 Prozent.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik bildet das sogenannte Hellfeld der Kriminalität ab, das heißt, sie erfasst nur endbearbeitete Straftaten und lässt Dunkelfeldstatistiken, die Straftaten umfassen, die der Polizei nicht bekannt werden, unberücksichtigt. Während die Statistiken im Kleinen positiv ausfallen, wird die bundesweite Lage durch eine Vielzahl von Faktoren geprägt, darunter eine hohe Zuwanderungsrate und die sozialen Belastungen durch Inflation.
Insgesamt zeigt die PKS 2024, dass trotz eines Rückgangs der Straftaten in der Region Neuwied einige problematische Entwicklungen bestehen. Eine umfassende Betrachtung und nachhaltige Präventionsmaßnahmen sind nötig, um weiter an der Verbesserung der Sicherheitslage in der Region zu arbeiten.
Für detailliertere Informationen zur Kriminalitätsstatistik können die Berichte auf den Webseiten des News.de und des BKA eingesehen werden.