Am 20. Februar 2025 führt die dbb jugend bundesweit Aktionen zur Einkommensrunde 2025 durch. Der Fokus liegt auf der Wertschätzung des öffentlichen Dienstes, insbesondere in Zeiten, in denen der Fachkräftemangel spürbar ist. Matthäus Fandrejewski, Vorsitzender der dbb jugend, betont die essenzielle Rolle des öffentlichen Dienstes bei der Aufrechterhaltung wichtiger Dienstleistungen, wie etwa der Schneeräumung. Um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen, verteilen die Mitglieder der Organisation Streugut an Passanten in Städten wie Potsdam, Jena und Koblenz.
Die Gewerkschaft fordert eine Gehaltserhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro, um den Beschäftigten im öffentlichen Dienst eine finanzielle Aufwertung zu bieten. Fandrejewski hebt zudem hervor, dass ohne den öffentlichen Dienst viele grundlegende Dienstleistungen für die Bürger nicht verfügbar wären. Zu den angesprochenen Berufen zählen unter anderem Angestellte der Bundespolizei, Feuerwehr und Erzieherinnen und Erzieher.
Ansprüche und Erwartungen an die Arbeitgeber
Laut einem weiteren Bericht von komba äußert sich dbb-Verhandlungsführer Volker Geyer enttäuscht über den schleppenden Verhandlungsprozess mit Bund und Kommunen in Potsdam. Trotz sinkender Inflationsraten hat die Gewerkschaft bis dato keine konkreten Angebote erhalten. Geyer kritisiert, dass die Finanzausstattung der Kommunen nicht den Erfordernissen entspricht, was direkte Auswirkungen auf die Gehälter der Beschäftigten hat.
Die Kernforderungen des dbb umfassen eine Gehaltserhöhung von 8 Prozent, drei zusätzliche freie Tage sowie einen zusätzlichen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder. Ergänzend wird eine Erhöhung der Entgelte für Auszubildende um 200 Euro monatlich gefordert, um die Attraktivität des öffentlichen Dienstes zu verbessern. Diese Forderungen sind besonders wichtig, um junge Talente für eine langfristige Karriere im öffentlichen Dienst zu gewinnen. Eine Übernahmegarantie nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung wird für Beschäftigte in den Bundesländern in Aussicht gestellt.
Proteste und Warnstreiks
Die dbb jugend plant nicht nur Verhandlungen, sondern auch Warnstreiks und Protestaktionen, um auf die missliche Lage aufmerksam zu machen und die Arbeitgeber zur Verantwortung zu ziehen. Geyer weist darauf hin, dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst einen Anspruch auf spürbare Einkommenszuwächse haben, unabhängig von der Kassenlage. Das Ziel ist es, den öffentlichen Dienst als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren, während der Wettbewerb mit der Privatwirtschaft zunimmt.
Insgesamt sind von dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) über 2,6 Millionen Beschäftigte betroffen, einschließlich rund 1,7 Millionen Arbeitnehmer und Auszubildende des Bundes und der Kommunen sowie knapp 370.000 Bundesbeamte und deren Anwärter. Weitere Verhandlungen sind für den 17./18. Februar und den 14./15. März 2025 angesetzt, wobei die dbb jugend die Übergabe ihrer Forderungen bereits am 9. Oktober 2022 einforderte, jedoch ohne nennenswerte Fortschritte.
Matthäus Fandrejewski und die dbb jugend sind entschlossen, die Botschaft zu verbreiten, dass ohne angemessene Arbeitsbedingungen und Gehälter das Risiko einer weiteren Abwanderung von Fachkräften im öffentlichen Sektor droht. In Anbetracht der Herausforderungen wird eine Zusammenarbeit zwischen Bund und Kommunen gefordert, um Lösungen gegen den Fachkräftemangel zu entwickeln.