In Rheinland-Pfalz haben mehr als 14.000 Syrer einen Arbeitsplatz gefunden. Die meisten sind in Berufen beschäftigt, die dringend Arbeitskräfte benötigen, wie Bus- und Straßenbahnfahrer, im Gastgewerbe und im Gesundheitswesen. Diese Informationen ergaben sich aus der Antwort der rheinland-pfälzischen Arbeitsministerin Dörte Schall (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage von CDU-Abgeordneten. Ende Januar lebten über 50.000 syrische Staatsangehörige im Bundesland, darunter über 16.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Unter den syrischen Mitarbeitern waren im Februar knapp 8.000 arbeitslos gemeldet. Trotz dieser Zahl arbeiten viele Syrer in Engpassberufen, etwa als Ärzte. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten unter den Syrern stieg im August 2024 auf etwa 11.800, 1.100 mehr als im Jahr zuvor. Etwa 2.600 waren ausschließlich geringfügig beschäftigt. Dies verdeutlicht, wie wichtig die syrische Community für die rheinland-pfälzische Wirtschaft ist, zumal der Anteil der Syrer an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Land bei 0,8 % liegt.
Verteilung der Beschäftigten
Die höchste Zahl an Beschäftigten mit syrischer Staatsangehörigkeit findet sich in verschiedenen Landkreisen:
Landkreis | Anzahl der Beschäftigten |
---|---|
Mayen-Koblenz | 906 |
Neuwied | 789 |
Ahrweiler | 577 |
Mainz-Bingen | 540 |
Westerwaldkreis | 519 |
In den kreisfreien Städten zeigt sich ein ähnliches Bild:
Kreisfreie Stadt | Anzahl der Beschäftigten |
---|---|
Kaiserslautern | 1.134 |
Mainz | 1.042 |
Koblenz | 914 |
Trier | 849 |
Die Herausforderung der Rückkehr
Die Zukunft vieler syrischer Geflüchteter in Rheinland-Pfalz wird zunehmend diskutiert. Laut der Handwerkskammer Koblenz wurden über 1.000 junge Syrer ausgebildet, und viele von ihnen sind hochqualifiziert. Dennoch äußern einige, darunter auch syrische Ärzte, den Wunsch, in ihre Heimat zurückzukehren. Probleme wie die Angst vor einer erneuten Flucht liegen jedoch auf der Hand. Apotheker Oqba al Masri betont die Schwierigkeiten, die mit einem erneuten Verlassen Deutschlands verbunden sind, und präferiert, in Rheinland-Pfalz zu bleiben.
Unternehmer und die IHK Rheinhessen warnen vor den Folgen eines massenhaften Abzugs syrischer Fachkräfte. Besonders im Gesundheitssektor, wo viele Syrer eine tragende Rolle spielen, könnte der Verlust vieler Arbeitskräfte Unternehmen belasten. Wirtschaftministerin Daniela Schmitt hebt hervor, dass die Gewinnung ausländischer Arbeitskräfte für die rheinland-pfälzische Wirtschaft unerlässlich ist.
Die Bundesregierung hat zugesichert, dass gut integrierte Syrer nicht mit Abschiebung rechnen müssen. Innenministerin Nancy Faeser stellte daraufhin einen Vier-Punkte-Plan für gut integrierte Geflüchtete vor. Diese Unterstützung könnte entscheidend sein, um den Verbleib der wertvollen Arbeitskräfte in Rheinland-Pfalz zu sichern.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die syrische Community in Rheinland-Pfalz nicht nur einen wesentlichen Anteil am Arbeitsmarkt hat, sondern auch für die gesellschaftliche Stabilität und die Wirtschaft des Bundeslandes von zentraler Bedeutung ist. Trotz der Herausforderungen, die mit dem Aufenthaltsstatus und den zukünftigen Perspektiven verbunden sind, bleibt der Wille zur Integration stark.
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