Immer mehr Menschen leiden an Langzeitfolgen von Covid-19, die unter dem Begriff Long-Covid zusammengefasst werden. Diese Erkrankung hat vielfältige Symptome, die oft schwer einzuordnen sind und für die Betroffenen erhebliche Einschränkungen im Alltag mit sich bringen. Der Alltag der Erkrankten ist geprägt von Erschöpfung und Schwierigkeiten bei selbst einfachen Tätigkeiten, die früher keine Herausforderung darstellten. rheinpfalz.de berichtet, dass selbst kleine Aufgaben im Haushalt für viele Long-Covid-Betroffene viel Energie kosten können.
Um den Betroffenen Unterstützung und Austausch zu bieten, veranstaltet das Westpfalz-Klinikum einmal im Monat ein Treffen. Diese Treffen sind eine wichtige Anlaufstelle, um Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu stärken. Der Bedarf an solchen Gemeinschaften ist groß, da die Herausforderungen durch Long-Covid nicht nur physisch, sondern auch psychisch belastend sind.
Unterstützungsangebote für Betroffene
Das Syndrom Long/Post COVID umfasst kein einheitliches Krankheitsbild, sondern zeichnet sich durch eine Vielzahl von Symptomen aus. Viele Patienten haben Anspruch auf unterschiedliche Unterstützungen. Dazu gehören medizinische Versorgungen sowie finanzielle und psychosoziale Hilfen, die individuell variieren können. Nach pflege.de hängt der Anspruch auf Leistungen davon ab, was im konkreten Fall benötigt wird.
Zu den medizinischen Angeboten zählen unter anderem Hausarztpraxen, Long-COVID-Ambulanzen sowie verschiedene Therapieformen wie Physiotherapie, Ergotherapie und Psychotherapie. Die Herausforderung in der medizinischen Versorgung liegt jedoch häufig in der fehlenden Einheitlichkeit bei Diagnosen sowie den unspezifischen Symptomen, die eine zügige Diagnostik erschweren. Darüber hinaus führt die hohe Nachfrage nach spezialisierten Behandlungen zu längeren Wartezeiten.
Finanzielle und psychosoziale Hilfen
Die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten für Long-Covid-Betroffene sind breit gefächert. Dazu zählen unter anderem:
- Krankengeld
- Erwerbsminderungsrente
- Grundsicherung und Sozialhilfe
- Kostenübernahme von Reha-Maßnahmen
- Kostenübernahme von Umschulungen
- Pflegeleistungen bei Pflegebedürftigkeit
Das Krankengeld, welches normalerweise 70% des Bruttogehaltes beträgt, kann ab dem Zeitpunkt beantragt werden, an dem die Lohnfortzahlung endet. Bei dauerhafter Arbeitsunfähigkeit haben Betroffene die Möglichkeit, eine Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Außerdem ist es wichtig, sich über den Pflegegrad zu informieren, wenn Unterstützung im Alltag benötigt wird.
Psychosoziale Hilfen umfassen unter anderem psychotherapeutische Angebote, Selbsthilfegruppen sowie Beratungen für Familien und Paare. Die Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), die im Juli 2023 gestartet wurde, bietet eine neue Plattform für Betroffene. Auf dieser Website sind Beratungs- und Unterstützungsangebote aufgelistet, und es gibt zusätzlich eine Servicenummer für Anfragen.
Mit der Bereitstellung von 21 Millionen Euro zur Förderung versorgungsnaher Forschung zu Long COVID möchte das BMG innovative Versorgungsformen entwickeln. Zudem wird ab 2024 eine Erhöhung der Mittel für Forschungsprojekte zur Verfügung stehen. Auch ein geplanter Runder Tisch im Herbst 2023 soll den Austausch zwischen betroffenen Gruppen und dem Ministerium fördern.
Die Suche nach Informationen und Unterstützung kann für Long-Covid-Betroffene eine Herausforderung sein. Digitale Gesundheitsanwendungen bieten Hilfe im Alltag, zum Beispiel durch Apps zur Protokollierung von Symptomen. Der Austausch in Foren und Netzwerken kann zudem wertvolle Unterstützung bieten.