Professor Malte Drescher stellt sich als neuer Präsident der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) vor. Bei der heutigen Sitzung des Landauer Stadtrats betonte er die Herausforderungen und Chancen, die mit seiner neuen Rolle verbunden sind. Im Dezember 2023 wurde er einstimmig zum Präsidenten gewählt und tritt seine Amtszeit im Oktober 2024 an, nach der Amtszeit von Professor Arnd Poetzsch-Heffter und Professorin Gabriele E. Schaumann, die die RPTU bisher als präsidiale Doppelspitze geleitet haben. Diese Wahl markiert einen neuen Abschnitt für die RPTU, die im Zuge ihrer Standortzusammenführung in Süd- und Westpfalz eine klare Profilbildung anstrebt. Pfalz-Express berichtet, dass …
Drescher, der 1975 geboren wurde und Physik an der Universität Karlsruhe studierte, hob die starken Seiten der RPTU hervor, insbesondere in den Bereichen Friedens- und Konfliktlösungen. Auch die Rolle als „Investitionstreiber“ für die Region sieht er als essenziell an. Die demografische Entwicklung könnte in den kommenden Jahren den Studentenbestand erheblich beeinflussen, was Drescher, ähnlich wie der Wissenschaftsrat in seinem aktuellen Bericht, als kritische Herausforderung wahrnimmt. Ein Rückgang der Studienanffängerzahlen könnte dem Hochschulsystem, das sich ohnehin im Wandel befindet, stark zusetzen. RPTU zeigt sich optimistisch über Drescher als Präsident
Herausforderungen der RPTU
Der neue Präsident äußerte Besorgnis über sinkende Studienzahlen und eine verschobene Nachfrage nach verschiedenen Studiengängen. Während Fächer wie Psychologie und Lehramt stark nachgefragt sind, könnte das Interesse an anderen Disziplinen zurückgehen, was zusätzliche strategische Überlegungen notwendig macht. Der Wissenschaftsrat hat bereits auf ähnliche Entwicklungen hingewiesen und fordert spezifische Maßnahmen, um den Fachkräftemangel zu adressieren und neue Zielgruppen zu erschließen. Wissenschaftsrat thematisiert demografischen Wandel im Hochschulsystem
Drescher sieht es als wichtig an, gesunde Verbindungen zwischen der Stadt und der Hochschule zu knüpfen. Empfehlungen von ehemaligen Studenten, Eltern und Lehrern sind für die Wahl des Studienortes entscheidend. Er hebt auch hervor, dass die RPTU als angesehener KI-Standort mittlerweile über verschiedene Perspektiven verfügt, um innovative Studiengänge zu entwickeln. Ein geplanter Förderschulstudiengang sowie der neue Studiengang Maschinenbau könnten für zukünftige Studierende von Interesse sein.
Finanzielle Herausforderungen und Visionen
Ein wesentliches Anliegen Dreschers ist der Investitionsstau von 70 bis 80 Milliarden Euro im Hochschulsystem. Um diesen zu überwinden, fordert er Unterstützung durch den Bund und eine Neubewertung der Schuldenbremse. Diese finanziellen Rahmenbedingungen werden entscheidend sein, um die Qualität der Lehre und Forschung an der RPTU langfristig zu sichern.
Abschließend berichtete Drescher von der Möglichkeit, eine Musikprofessur durch einen Sponsor zu finanzieren, um das akademische Angebot zu diversifizieren. Er befindet sich in einer wesentlichen Rolle, um der RPTU zu einem stärkeren Profil und einer stabileren finanziellen Basis zu verhelfen. Die kommenden Jahre werden von seiner Fähigkeit abhängen, sowohl die Herausforderungen der demografischen Entwicklung als auch die finanziellen Hürden kreativ und wirkungsvoll zu meistern.