Die Sibirische Tigerkatze DÁRIA hat seit einigen Wochen ihr neues Zuhause im Zoo Landau in der Pfalz gefunden. Die 7-jährige Tigerin stammt ursprünglich aus Debrecen, Ungarn, und hat sich, unterstützt durch das Tierpflegeteam, gut an ihre neue Umgebung gewöhnt. Die ersten Treffen zwischen DÁRIA und ihren Pflegern verliefen positiv, was darauf hindeutet, dass das Tier sich behutsam in die neuen Abläufe integrieren konnte. Bereits am kommenden Mittwoch, den 5. Februar 2025, wird das Außengehege des Zoos, das sich über beeindruckende 7.000 Quadratmeter erstreckt, um 10:30 Uhr für die Tigerin geöffnet.
Der Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel hat jedoch betont, dass DÁRIA möglicherweise nicht sofort das Außengehege erkunden wird. Bisher zeigt sie sich als eher zurückhaltendes Tier, was an ihrem Anpassungsprozess liegen könnte.
Hintergrund zur Tigerhaltung im Zoo Landau
Der Zoo Landau hat in den letzten Jahren einen großen Wandel durchgemacht. Die Tiger Igor und Ninoshka, die Ende 2007 im österreichischen Zoo Schmiding geboren wurden, verstarben 2024 im Alter von 17 Jahren. Die beiden waren wichtige Teile des Europäischen Ex-situ Programms (EEP), welches zur Sicherung bedrohter Arten ins Leben gerufen wurde. Nach dem Tod des letzten Braunbären, Jonny, im Sommer 2009, wurde die alte Bärenanlage für die Haltung von Sibirischen oder Amur-Tigern umgebaut.
Sibirische Tiger, wissenschaftlich als Panthera tigris altaica bekannt, gehören zu den größten noch existierenden Großkatzen. Männliche Tiger können bis zu 300 Kilogramm wiegen und eine Schulterhöhe von bis zu 1,10 Metern erreichen. Die Haltung solch beeindruckender Tiere erfordert viel Fachwissen und geeignete Bedingungen, um den Ansprüchen der Art gerecht zu werden. Hierbei spielt die Größe der Gehege, wie das erwähnte Außengehege im Zoo Landau, eine entscheidende Rolle.
Ausblick und Herausforderungen
Der Zoo Landau plant, die Tigerhaltung in den kommenden Monaten weiter auszubauen, und erwartet bald weitere Tiger im Rahmen des Europäischen Ex-situ Programms. Die tiergerechte Haltung stellt eine komplexe Herausforderung für Zoos dar. Die Ansprüche der Tiere an ihre Lebensbedingungen variieren stark und können oft nur schwierig an die Gegebenheiten in einem Zoo angepasst werden. Ein unsachgemäßer Umgang kann zu Verhaltensstörungen oder gar Leiden bei den Tieren führen.
Insgesamt zeigt der Fall von DÁRIA, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse und das Wohl der Tiere in den Mittelpunkt zu rücken. Die Verantwortlichen im Zoo Landau stehen vor der Aufgabe, eine Balance zwischen den Anforderungen ihrer Schützlinge und den Erwartungen der Besucher zu finden.
Für weitere Informationen über die Tigerhaltung im Zoo Landau und die Erfahrungen mit DÁRIA besuchen Sie die Webseite des Zoos, oder erfahren Sie mehr über die Herausforderungen, denen sich Zoos bei der artgerechten Haltung von Tieren stellen müssen, auf tierschutzbund.de.