Die Offenbacher Künstlerin Elke Pfaffmann hat mit ihrer neuesten Kunstinstallation „Säulen der Gesellschaft“ ein eindrucksvolles Werk vor der Kreisverwaltung in Landau geschaffen. Die Installation, die aus vier 2,90 Meter hohen Edelstahlsäulen in knalligen Farben besteht, wurde am Dienstgebäude in der Arzheimer Straße 1 aufgestellt. Jede der farbenfrohen Säulen repräsentiert einen der vier Fachbereiche der Verwaltung: Soziales, Veterinärwesen, Landwirtschaft und Weinbau. Landrat Dietmar Seefeldt beschreibt die Säulen als spielerischen Kontrast zur Architektur des Verwaltungsgebäudes und als visuelle Markierung des Haupteingangs.
Pfaffmann betont die inhaltliche Aussage ihrer Kunst. Durch starke Hauptfarben und auffällige grafische Manschetten verleiht sie den Erscheinungen der Säulen Charakter und Dynamik. Das Projekt wurde im Rahmen von Umbauarbeiten am Gebäude realisiert, wobei ein Teil der Fördermittel des Landes Rheinland-Pfalz verwendet wurde. Der Kreis stellte gemäß den Landesvorgaben 20.000 Euro zur Verfügung.
Kunst am Bau als kulturelle Bereicherung
Kunst am Bau spielt eine bedeutende Rolle in der kulturellen Entwicklung von Gebäuden. Sie soll dem Bauwerk nicht nur einen unverwechselbaren Charakter verleihen, sondern auch ästhetische Anreize bieten. Die Motivation, Gebäude mit Kunst zu verzieren, ist entscheidend für den Erfolg solcher Projekte. Kunst am Bau erfordert zudem eine enge Zusammenarbeit zwischen Architekten und Eigentümern, um die Funktionen des Gebäudes mit künstlerischen Aspekten zu verbinden. Dies wird von den Prinzipien der Arbeitsweise im Kanton Basel-Stadt unterstützt, wo bereits 1919 eine kantonale Förderinstitution für Kunst ins Leben gerufen wurde, um Künstler in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu unterstützen.
Im Laufe der Jahre hat sich der Fokus dieser Institution jedoch gewandelt. Heutzutage steht nicht mehr die Förderung an sich im Vordergrund, sondern die künstlerische Qualität sowie die vermittelnde Botschaft. Projekte, die eine glaubwürdige Geschichte und einen Bezug zur Umwelt haben, heben sich in Wettbewerben ab und erhalten weithin Aufmerksamkeit. Als Beispiel gilt der Findling im neuen Foyer der St. Jakobshalle, der schweizweit Beachtung fand.
Ein besonders vielseitiges Material, das in der Kunst am Bau häufig Verwendung findet, ist Holz. Es wird in vielen Formen eingesetzt, seien es Bilderrahmen, Statuen oder auch der Innenausbau. Holz verändert sich durch äußere Einflüsse und entwickelt sich gemeinsam mit dem Gebäude und seinen Bewohnern weiter. Ziel ist die Kombination von Kunst und Funktionalität, was sich beispielsweise in den Details von Treppengeländern oder in den Sitzbänken aus verschiedenen Holzsorten zeigt.
Die Installation von Elke Pfaffmann in Landau zeigt eindrücklich, wie Kunst nicht nur einen visuellen Mehrwert schaffen, sondern auch tiefere gesellschaftliche Themen ansprechen kann. Ihre Arbeit ist ein Teil eines gesamtgesellschaftlichen Diskurses, der durch die Verbindung von Kunst und Baukultur geprägt wird. Dieser Ansatz ermutigt dazu, die Identität von Gebäuden durch aufmerksame künstlerische Gestaltung zu fördern und ihnen eine erzählende Funktion zu geben.
Für weitere Informationen zu diesem Thema und einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit Kunst am Bau empfiehlt sich ein Blick auf die Webseite von KunstPlaza.