Am 19. Januar 2025 werden in Mainz, Bingen und Nierstein drei neue Groß-Pfarreien des Bistums Mainz mit feierlichen Gottesdiensten ins Leben gerufen. Diese Gründung ist Teil des sogenannten „Pastoralen Weges“, der die Neustrukturierung des Bistums verfolgt und auf die sowohl stagnierenden als auch rückläufigen Mitgliederzahlen reagiert.
Die neue Groß-Pfarrei „St. Elisabeth Mainz und Budenheim“ wird von Pfarrer Thorsten Geiß geleitet und umfasst fünf bisher eigenständige Gemeinden, darunter vier im Stadtgebiet Mainz. Dieses wichtige Vorhaben spiegelt die Herausforderungen wider, vor denen das Bistum steht. Die sinkenden Kirchensteuereinnahmen und der Mitgliederschwund sind Treiber dieser grundlegenden Umstrukturierung.
Gründungsgottesdienste und neue Pfarreien
Die Gründungsgottesdienste zeichnen sich durch eine hohe Beteiligung aus. In Mainz-Gonsenheim startet die Zeremonie um 10 Uhr mit etwa 80 Mitwirkenden, darunter Generalvikar Sebastian Lang und 40 Chorsänger. In Bingen wird die neue Pfarrei „Heilige Hildegard von Bingen, Rhein und Nahe“ gegründet, deren Gottesdienst von Bischof Peter Kohlgraf geleitet wird. Hier kommen elf kleinere Kirchengemeinden zusammen.
Zusätzlich findet um 15 Uhr in Nierstein der Gottesdienst für die Groß-Pfarrei „Auferstehung Christi, Rhein-Selz“ statt, die aus 14 Gemeinden besteht. Der Pastorale Weg hat bereits seit mehreren Jahren begonnen und beinhaltet weitreichende Konzepte zur künftigen Gestaltung der Pastoral im Bistum.
Erfahrungen aus den ersten Pfarreien
Eine positive Zwischenbilanz zieht die Groß-Pfarrei „St. Maria Magdalena Ingelheim“ nach einem Jahr ihrer Gründung, trotz der Herausforderungen, die mit den Veränderungen einhergingen. Im ersten Jahr wurden hier rund 1.600 Gottesdienste angeboten, und die Zahl der Beschwerden hat nicht signifikant zugenommen.
Zu den Maßnahmen der Reform gehört die Wahl neuer Pfarreiräte, die die Aufgaben der ursprünglichen Gemeindepfarrer übernehmen. Diese gemeinschaftliche Leitung erfolgt durch ein Team, das aus einem Pfarrer, einem Koordinator oder einer Koordinatorin sowie einem Verwaltungsleiter bzw. einer Verwaltungsleiterin besteht. Die Verantwortlichkeiten und Rechte der Pfarreiräte und Kirchenverwaltungsräte werden dabei berücksichtigt.
Daten zur Weiterentwicklung
Bereits zum 1. Januar 2024 wurden in fünf Pilot-Pastoralräumen neue Pfarreien gegründet, darunter:
- St. Maria Magdalena Ingelheim
- Hl. Familie Langen-Egelsbach-Erzhausen
- Hl. Edith Stein Lorsch-Einhausen
- St. Franziskus Offenbach
- Hl. Johannes XXIII Viernheim
Die Gottesdienste dieser neuen Pfarreien wurden unter Leitung von Bischof Peter Kohlgraf oder Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz gefeiert.
Diese Entwicklungen im Bistum Mainz sind Teil einer breiteren Untersuchung, die sich mit dem demografischen Wandel und der nachlassenden Kirchenzugehörigkeit in Deutschland auseinandersetzt. Laut einer Publikation über diese Themen stehen vielen Gemeinden ähnliche Herausforderungen bevor, die auch die Religionspädagogik betreffen können.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Neustrukturierung der Pfarreien im Bistum Mainz nicht nur eine Reaktion auf aktuelle Herausforderungen ist, sondern auch die Basis für eine zukunftsfähige Pastoral in der Region legen soll. Für die Gemeinden ist es nun entscheidend, sich an die neuen Bedingungen anzupassen und die gemeinschaftliche Leitung aktiv zu gestalten.
Weitere Informationen zur Gründung der neuen Pfarreien finden Sie auf den Seiten von Tagesschau und weitere Details über die pastoralen Konzepte auf Bistum Mainz. Die demografischen Herausforderungen werden ebenfalls in wissenschaftlichen Arbeiten behandelt, wie der in der Zeitschrift für Pädagogik und Theologie veröffentlichten Untersuchung.