Die Stadt Mainz hat die Wiederinbetriebnahme ihrer Trinkbrunnen in der Innenstadt bekanntgegeben. In der aktuellen Initiative sprudeln nun drei Trinkwasserbrunnen in zentralen Lagen der Stadt, während ein weiterer Brunnen erstmalig im Stadtteil Mainz-Bretzenheim installiert wurde. Dieser Brunnen befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 52 und wurde am 21. März 2025 feierlich eingeweiht. Doch die Geschichte dieser Trinkwasserbrunnen reicht bis ins Jahr 2018 zurück, als die ÖDP einen Hitzeaktionsplan forderte, um dem steigenden Bedarf an öffentlichem Trinkwasser in urbanen Gebieten gerecht zu werden.
Die Stadt Mainz verfolgt damit eine nachhaltige Strategie, die durch die Empfehlungen von Experten untermauert wird. Diese sprechen sich für eine Erhöhung der Anzahl an öffentlichen Trinkwassersäulen in Deutschland aus, um die Bürgerinnen und Bürger bei Hitzewellen besser zu versorgen. Im August 2019 entschied der Stadtrat, mindestens zehn Trinkwasserspender in der Innenstadt zu installieren. Der erste Wasserspender auf dem Rebstockplatz wurde im August 2023 wieder in Betrieb genommen. Es folgten zwei weitere Brunnen: einer im Juni 2024 in der Bahnhofstraße und ein weiterer im August 2024 auf dem Kardinal-Volk-Platz.
Hygiene und Instandhaltung der Brunnen
Das Grün- und Umweltamt der Stadt ist verantwortlich für die hygienischen Standards der öffentlichen Trinkwasserbrunnen. Diese werden regelmäßig auf ihre Hygiene überprüft und in den Wintermonaten abgebaut, um Frostschäden zu vermeiden. Der neue Brunnen in Bretzenheim, der mit einem finanziellen Aufwand von 12.500 Euro installiert wurde, hat jährliche Betriebskosten von etwa 2.500 Euro. Die Nachhaltigkeitsinitiative Mainz-Bretzenheim konnte dabei 10.000 Euro zur Finanzierung des Brunnens beitragen.
Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) eröffnete den neuen Brunnen und betonte die Bedeutung solcher Einrichtungen für die Klimaanpassung in Innenstädten. Der erste Schluck aus dem Brunnen demonstrierte das Engagement der Stadt für nachhaltige Wasserversorgung. Während der alte Wasserspender abgebaut wurde, weil er als wirtschaftlich ineffizient galt, arbeitet die Stadt weiterhin daran, die Infrastruktur für Trinkwasser zu verbessern.
Refill-Initiativen und städtische Pläne
Zusätzlich zu den Brunnen gibt es in Mainz mittlerweile 36 Geschäfte, die kostenlos Trinkflaschen auffüllen, einen Service, der durch das „Refill“-Label kenntlich gemacht wird. Diese Initiative bietet den Bewohnern und Besuchern der Stadt eine praktische Alternative zu den Trinkbrunnen. Ortsvorsteher Brian Huck (Grüne) fordert gleichzeitig, dass mehr öffentliche Trinkwasserspender in den Stadtteilen installiert werden, um den Bedarf zu decken. Die Entscheidung über die Standorte der Brunnen hängt von der praktischen Sinnhaftigkeit sowie von den vorhandenen Infrastrukturen ab.
Der Rebstockplatz und andere zentrale Punkte in Mainz sind nicht nur ein Zeichen der Rückkehr öffentlicher Wasserversorgung, sondern auch ein Schritt in Richtung einer umweltbewussten Stadtplanung. Die Stadt hat zukünftig weitere finanzielle Mittel für die Installation zusätzlicher Brunnen im Haushaltsplan vorgesehen. Mainz ist auf dem Weg zu einer besseren klimatischen Anpassung und einer nachhaltigeren Wasserversorgung für ihre Bürger.