In Mainz haben die Malteser ein bemerkenswertes Projekt ins Leben gerufen, das geflüchteten Kindern eine Stimme verleiht. Der Teddybär Nuki steht im Mittelpunkt dieser Initiative, die darauf abzielt, den jungen Migranten einen emotionalen Anschluss zu bieten. In speziellen Nuki-Ecken in Flüchtlingsunterkünften können die Kinder Briefe an Nuki schreiben, die dann in einem eigens dafür gestalteten Briefkasten eingeworfen werden. Dieser wird ausschließlich von Nuki geleert, was den Kindern das Gefühl gibt, dass ihre Botschaften direkt an ihren neuen Freund gelangen.
Natalya Kessler-Simonian, Sozialpädagogin bei den Maltesern, erklärt, dass die Briefe eine wichtige Beziehung zwischen Nuki und den Kindern aufbauen. In ihren Schreiben thematisieren die Kinder oft ihre Flucht und das Vermissen von Angehörigen wie Eltern und Großeltern. Nuki antwortet auf die Briefe und bietet Trost, indem er seine eigenen Erfahrungen teilt. Ein Kind berichtet, dass es Nuki die Bremer Stadtmusikanten vorgelesen hat, während ein anderes von dem Wunsch träumt, nach Paris zu reisen.
Ein Projekt mit Herz und Hand
Die Interaktion zwischen Nuki und den Kindern wird von einer Mitarbeiterin der Malteser betreut, die die Antworten verfasst und so die Bedürfnisse der Kinder besser kennenlernen kann. Das Ziel dieser Initiative ist nicht nur, den Kindern Freude zu bereiten, sondern auch, in schwierigen Fällen Unterstützung anzubieten. Bisher waren solche Hilfeleistungen jedoch nicht notwendig, da die Kinder aktiv in die Kommunikation integriert sind und die Workshops der Malteser vielschichtige Themen wie den Umgang mit Fremden und Mobbing behandeln.
Auf dem Hintergrund der steigenden Zahl geflüchteter Menschen, die laut UNHCR mittlerweile rund 120 Millionen erreicht hat, ist die Arbeit der Malteser umso bedeutender. Sie engagieren sich seit 20 Jahren in dieser wichtigen Mission und der Schwerpunkt liegt dabei auf der Arbeit mit Kindern. Das Projekt „Nuki der Bär“ ist zudem eine innovative Maßnahme der Kunsttherapie, die von der Kunsttherapeutin Asena Munar ins Leben gerufen wurde. Nuki dient als unterstützendes Element in der Therapie und kann in verschiedenen Formaten genutzt werden, sei es als Plüschtier, Sticker oder gemalte Figur.
Weltflüchtlingstag und gesellschaftliches Engagement
Der Weltflüchtlingstag, der jährlich am 20. Juni begangen wird, erinnert daran, dass die Unterstützung von Geflüchteten zunehmend wichtiger wird. Die Malteser nehmen aktiv an dieser Diskussion teil und haben das Projekt Nuki als Teil ihrer Arbeit zur Kunsttherapie besonders hervorgehoben. In Workshops, die unter dem Motto „Es war einmal INVICTA & Nuki“ stehen, werden Themen wie Mobbing und der Umgang mit Fremden behandelt. Hierbei wird ein roter Metallbriefkasten mit Nukis Gesicht in den jeweiligen Unterkünften installiert, in den die Kinder ihre Sorgen, Wünsche oder Ideen einwerfen können.
Somit wird das Konzept von Nuki nicht nur als Mittel zur emotionalen Unterstützung genutzt, sondern erweist sich auch als Teil eines größeren sozialen Engagements, das die Integration und das Wohlbefinden geflüchteter Kinder fördert. Hierbei bleibt das vorrangige Ziel, den betroffenen Familien und Einzelpersonen nicht nur einen sicheren Hafen zu bieten, sondern auch Perspektiven im neuen Lebensumfeld zu eröffnen. Die Malteser setzen sich dafür ein, dass die geflüchteten Menschen sich in der neuen Kultur zurechtfinden und ein selbstständiges Leben aufbauen können, indem sie unterschiedliche Dienstleistungen und Beratungsangebote bereitstellen.
Für weitere Informationen und Unterstützung können Interessierte sich unter der E-Mail-Adresse invicta@malteser.org an die Malteser wenden oder über ihr Spendenkonto helfen:
Institution | Kontoinformationen |
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Malteser Hilfsdienst e.V. | BW-Bank, IBAN: DE90 6005 0101 0001 2706 88, BIC: SOLADEST600, Stichwort: Spende INVICTA |