Der 13. Januar 2025 ist ein markantes Datum für die Stadt Worms. Heute wird der langjährige Oberbürgermeister Michael Kissel, der von Juli 2003 bis Juni 2019 im Amt war, offiziell verabschiedet. Die feierliche Verabschiedung findet im Rahmen des Jahresempfangs der Stadt im Herrnsheimer Schloss statt, wodurch Kissels monumentalere Erfolge im öffentlichen Leben gewürdigt werden.
In einem persönlichen Glückwunschschreiben des aktuellen Oberbürgermeisters Adolf Kessel wird Kissels Engagement für die Stadt umfassend gelobt. Kissel, der in zwei Tagen seinen 70. Geburtstag feiert, hat während seiner 16 Jahre im Amt einige bedeutende Projekte ins Leben gerufen, die die Stadtentwicklung maßgeblich prägten.
Kissels Unverkennbarer Einfluss auf die Stadtentwicklung
Ein herausragendes Beispiel für Kissels Verdienste ist die Umgestaltung des Wormser Hauptbahnhofs. Dieses Projekt, das mit einem Investitionsvolumen von 34 Millionen Euro und der Unterstützung des Landes durchgeführt wurde, begann im Jahr 2001 und wurde 2013 erfolgreich abgeschlossen. Darin eingeschlossen war der Bau eines zentralen Omnibusbahnhofs sowie der angrenzenden Brunhildenbrücke, die im August 2004 fertiggestellt wurde. Um den Zugang zu erleichtern, wurden zudem zwei Kreisverkehrsplätze sowie ein Parkhaus auf der Westseite des Bahnhofs errichtet.
Ein weiteres bedeutendes Projekt war die Entwicklung des Kultur- und Tagungszentrums „Das WORMSER“, dessen Spatenstich auf 2008 datiert ist. Hierbei wurde nicht nur der denkmalgeschützte Theaterbau generalsaniert, sondern auch ein multifunktionaler Neubau ergänzt, der als kultureller Treffpunkt dienen soll.
Kissels Amtszeit war auch von substantiellen Investitionen in die Bildung geprägt. Insgesamt wurden an 27 Wormser Schulen Sanierungs- und Neubauarbeiten durchgeführt, mit einem Finanzierungspaket von beinahe 100 Millionen Euro. In dieser Zeit wurde auch die ehemalige Kerscheinsteiner Hauptschule zur Integrierten Nelly-Sachs-Gesamtschule umgebaut, das größte Schulbauprojekt während seiner Amtszeit.
Kulturelle und historische Akzente
Eine kulturelle Errungenschaft, die Kissel 2002 etablierte, sind die Nibelungen-Festspiele, die in der Stadt zu einem wichtigen kulturellen Höhepunkt geworden sind. Unter der Leitung des Produzenten und Regisseurs Nico Hoffmann, der 2015 die Intendanz übernahm, erreichten die Festspiele einen neuen Höhepunkt. Darüber hinaus spielte Kissel eine wichtige Rolle in dem Bestreben, die Städte Speyer, Mainz und Worms in die UNESCO-Welterbeliste aufzunehmen. Der Antrag dafür wurde 2021 genehmigt, obwohl Kissel zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Amt geschieden war.
Oberbürgermeister Adolf Kessel betont in seinem Schreiben Kissels Sachverstand, politischen Weitblick sowie das unermüdliche Engagement für die Stadtentwicklung. Kissels Verdienste in der Wormser Stadtpolitik werden nicht nur in der heutigen Verabschiedung gewürdigt, sondern bleiben auch langfristig in Erinnerung.