Ein Meilenstein im Artenschutz wurde vor kurzem in Rheinland-Pfalz verzeichnet: Forscher haben den Fischotter, ein vormals ausgerottetes Raubtier, nach 37 Jahren wieder im Westerwald nachgewiesen. Diese Rückkehr des Fischotters ist ein Beleg für die erfolgreichen Naturschutzmaßnahmen in der Region. Obgleich der letzte Nachweis dieses Tieres in der Region viele Jahre zurückliegt, zeugen aktuelle Beobachtungen von einer langsamen, aber stetigen Erholung des Bestandes.
Der Fischotter, der wegen seines wertvollen Fells und der Konkurrenz zur Fischereiwirtschaft fast vollständig ausgerottet wurde, findet sich nun dank jahrelanger und intensiver Schutzbemühungen wieder in seiner ursprünglichen Lebensumgebung. Im Rahmen des Projekts „Otterland Rheinland-Pfalz“ gelang der Nachweis erstmals seit 37 Jahren durch Artenspürhunde des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, die Kot eines Fischotters identifizierten.
Die Ernährungsweise des Fischotters
Fischotter sind Raubtiere, die sich hauptsächlich von Fischen, Krabben und Fröschen ernähren. Ein einzelner Fischotter verzehrt pro Tag etwa 15 Prozent seines Körpergewichts. Bislang galt der Fischotter in vielen Regionen Deutschlands als ausgestorben, doch die Rückkehr in Rheinland-Pfalz stellt einen Hoffnungsschimmer für den weiteren Erhalt der Art dar. Zuletzt wurde 2016 ein Fischotter an der Nahe gesichtet.
Die Rückkehr des Fischotters wird jedoch nicht überall positiv aufgenommen. In Baden-Württemberg äußern sich Bedenken, dass die Population sich zu schnell vermehren könnte und somit die Fischerei bedrohen würde. Die FDP-Landtagsfraktion fordert in Ausnahmefällen sogar den Abschuss der Tiere, obwohl das Umweltministerium von Baden-Württemberg derzeit keine solchen Maßnahmen plant.
Bundesweite Naturschutzmaßnahmen
Der Erfolg der Rückkehr des Fischotters in Rheinland-Pfalz ist Teil eines umfassenderen Projekts namens „Deutschland wieder Otterland“. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Habitate des Fischotters in Deutschland zu verbessern und die Vernetzung von Gewässerlandschaften voranzutreiben. Durch Maßnahmen wie die Installation von Passierhilfen an Straßenbrücken sowie die Aufwertung von Gewässerufern entlang von Wanderkorridoren soll in neun Modellregionen, einschließlich Rheinland-Pfalz, die Lebensqualität für Fischotter erhöht werden.
Das Projekt, das am 1. Dezember 2023 beginnt und bis zum 30. November 2028 läuft, wird mit einem Finanzvolumen von 7.060.000 Euro unterstützt. Ziel ist es, praxiserprobte Ansätze für eine wirksame Konfliktreduktion zu entwickeln und sozio-ökonomische Einflussfaktoren sowie Konfliktrisiken zu analysieren. Die Rückkehr des Fischotters könnte also nicht nur für die Art selbst, sondern auch für die Biodiversität der Region von großer Bedeutung sein.
Insgesamt gesehen sind die Vorkommen des Fischotters ein Zeichen für die Gesundheit von Gewässerlandschaften und unterstreichen die Notwendigkeit, den Naturschutz in Deutschland weiter voranzutreiben. Die Erholung des Fischotters in Rheinland-Pfalz ist somit sowohl ein lokal als auch national bedeutender Erfolg.
fr.de berichtet, dass … und Merkur.de resümiert die Situation bezüglich des Fischotters in Deutschland. Der Zusammenhang des Projekts „Deutschland wieder Otterland“ wird auf bfn.de näher erläutert.