Am 19. März 2025 gegen 14:15 Uhr wurde auf der Chemnitzer Straße in Neustadt/Weinstraße eine Verkehrskontrolle durch die Polizeiinspektion Neustadt durchgeführt. Dabei fiel das Fahrzeug eines 35-jährigen Mannes aus dem Landkreis Bad Dürkheim auf, bei dem mehrere etwa drei bis vier Meter hohe Bambussträucher ungesichert transportiert wurden. Der Renault Twingo hatte darüber hinaus ein offenes Dach, was den Transport der überdimensionierten Pflanzen zusätzlich problematisch machte. Die Beamten stellten eine unzureichende Ladungssicherung fest und erteilten ein Verwarngeld von 35 Euro.
Die Kontrolle hat einmal mehr die Wichtigkeit der ordnungsgemäßen Ladungssicherung verdeutlicht. Laut den Vorschriften muss die Ladung so gesichert sein, dass keine Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer besteht. Ein zentraler Hinweis der Polizei war, dass bei einem ungesicherten Transport nicht nur der Fahrer, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr geraten können. Dies ist ein Problem, das nicht nur im privaten Bereich, sondern vor allem im gewerblichen Sektor erhebliche Konsequenzen haben kann.
Sicherheitsaspekte bei der Ladungssicherung
Einer Studie von DEKRA zufolge sind ungesicherte Ladungen häufig die Ursache von Unfällen. Ein Beispiel aus dem DEKRA Safety Day 2017 verdeutlicht die Gefahren: Eine falsch gesicherte Waschmaschine kann bei einem Aufprall auf ein Stauende zu ernsthaften Verletzungen führen. Martin Kugele, ein Unfallanalytiker bei DEKRA, hat festgestellt, dass viele Verkehrskontrollen auf Schwächen in der Ladungssicherung hinweisen. Oft wird die Last nur durch den Fahrzeugaufbau gehalten, ohne dass zusätzliche Sicherungen vorhanden sind. Trotz einer Senkung der Unfallzahlen durch unzureichende Ladungssicherung in den letzten 20 Jahren bleibt die Zahl solcher Unfälle in Deutschland im unteren Hunderterbereich und jährlich verletzen sich immer wieder Menschen.
Im Jahr 2021 waren laut Statistischem Bundesamt etwa 2.300 Lkw-Unfälle in Deutschland auf unzureichende Ladungssicherung zurückzuführen. Verbesserungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden vor allem durch die Normen EN 12642 und EN 12195 erzielt, die klare Vorgaben zur Festigkeit von Fahrzeugaufbauten und zur Verzurrung von Fracht machen.
Moderne Standards und Entwicklungen
Auf europäischer Ebene hat der Verband EUMOS in den letzten Jahren wesentliche Standards für die Ladungssicherung entwickelt. Diese Organisation wurde 2013 gegründet und hat bereits acht Sicherheitsstandards und verschiedene Ausbildungsnormen für Fachkräfte in der Ladungssicherung formuliert. Dazu gehört der EUMOS 40674:2021, der Mindestanforderungen an die European Cargo Safety Card definiert und Technologien wie QR-Codes und Blockchain nutzt, um eine sichere Frachtverladung zu gewährleisten.
Die Einführung von neuen Technologien und Standards ist auch eine Antwort auf die zunehmenden Herausforderungen in der Logistik. Beispielsweise wurde ein modernes Warnsystem für Fahrzeuge entwickelt, die Gase transportieren, mit den Signalfarben grün, gelb und rot, um den Zustand der Ladung anzuzeigen. Zudem wird an einem universellen Konzept für die Ladungsstabilität gearbeitet, das für alle Verkehrsträger gilt.
Abschließend lässt sich sagen, dass die ordnungsgemäße Ladungssicherung sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich von entscheidender Bedeutung ist. Die Verantwortung verteilt sich nicht nur auf die Fahrer, sondern umfasst auch die gesamte Lieferkette. Schulungen und zertifizierte Sicherheitsstandards sind unabdingbar, um die Sicherheit auf den Straßen signifikant zu erhöhen. Ein umfassendes Bewusstsein für die Risiken und die Einhaltung von Vorschriften sind notwendig, um Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit im Straßenverkehr zu garantieren.