Die Stadt Dresden ist angesichts des Klimawandels gefordert und plant, ihre Maßnahmen zur Anpassung an die sich verändernden klimatischen Bedingungen zu intensivieren. Laut dnn.de sind die Jahrestemperaturen in Dresden von 8,9 Grad Celsius zwischen 1960 und 1990 auf 9,8 Grad Celsius angestiegen, mit einer Prognose für 2050 von 11,5 Grad Celsius. Diese Entwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf die Temperatur, sondern auch auf UV-Belastung und die Wahrscheinlichkeit von Überflutungen durch Starkregen.
Ein zentraler Punkt der Diskussion sind die ungünstigen Bedingungen in der Neustadt. Die dichte Bebauung, schlechte Durchlüftung, wenig Grünflächen und zahlreiche Hitzeinseln tragen dazu bei, dass die Stadt insbesondere in heißen Sommermonaten stark belastet ist. Das Umweltamt hat daher 26 Maßnahmen erarbeitet, die auf Bürgerideen basieren und die für die Neustadt umgesetzt werden sollen.
Geplante Maßnahmen zur Klimaanpassung
Zu den geplanten Maßnahmen zählen unter anderem die Anpflanzung von mehr Bäumen an der Stetzscher Straße und der Hainstraße sowie die Sanierung der Marktfläche im Alaunpark. Diese Sanierung umfasst die Installation von Rankgerüsten, Sitzplätzen im Schatten und einer Pergola. Auch der Spielplatz Louisengrün soll mit robusten Pflanzen ausgestattet werden, wobei die Pflege durch die Anwohner unterstützt wird. Die geschätzten Kosten für die Verbesserungen in Louisengrün und Alaunpark belaufen sich auf knapp eine Million Euro.
Die Finanzierung dieser Projekte ist jedoch unsicher, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltskrise in Dresden. Die politische Stimmung im Stadtrat ist wenig förderlich für grüne Projekte, und Anke Weber, die Abteilungsleiterin für Stadtökologie im Umweltamt, betont, dass Maßnahmen mit geringeren Kosten priorisiert werden sollen. Christian Demuth von der SPD äußerte seine Enttäuschung über das Fehlen von Nebelduschen im Konzept, was die Planungen zusätzlich belastet.
Vorbildfunktion im Klimaschutz
Dennoch unterstreicht die Stadt ihre Vorreiterrolle im Klimaschutz. dresden.de berichtet, dass die Stadt seit Ende 2019 verpflichtet ist, bei allen Hochbauvorhaben Fassaden und Dächer zu begrünen. Diese Richtlinie „Dresden baut grün“ verpflichtet zur naturnahen Regenwasserbewirtschaftung und generiert besondere Aufmerksamkeit für die Begrünung von Schulen und Kindergärten, um den kommunalen Gesundheitsschutz zu fördern. Diese innovativen Konzepte führten dazu, dass Dresden den Bundeswettbewerb „Klimaaktive Kommune 2020“ gewann.
Die Entwicklung eines integrativen Ansatzes zur Klimaanpassung zeigt sich auch in der wissenschaftlichen Diskussion zu städtischen Herausforderungen, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Wie in das-wissen.de beschrieben, sind extreme Wetterereignisse in urbanisierten Gebieten ein zentrales Problem. Damit gewinnt die Anpassung an diese klimatischen Veränderungen zunehmend an Bedeutung, um die Vulnerabilität zu reduzieren und die Resilienz der Städte zu stärken.
Grundprinzipien zur Steigerung der Klimaresilienz sind die Erweiterung von Grünflächen, die Optimierung des Wassermanagements und eine resiliente Gestaltung der Infrastruktur. Beispiele für erfolgreiche Konzepte finden sich weltweit, etwa in Kopenhagen, Singapur oder New York, wo die Integration von Grün- und Wasserinfrastruktur bereits zur Verbesserung der städtischen Lebensqualität beiträgt.
Zusammengefasst steht Dresden vor der Herausforderung, die geplanten Klimaanpassungsmaßnahmen effektiv umzusetzen, während gleichzeitig die politischen, finanziellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden müssen.