Die Klimastabsstelle der Stadt Landau hat ein spannendes Programm für Winzerinnen und Winzer organisiert, das sich mit dem Thema Agri-PV-Anlagen beschäftigt. Am Freitag, dem 31. Januar, von 13 bis ca. 16 Uhr, findet eine Exkursion statt, die Einblicke in innovative Ansätze der landwirtschaftlichen Nutzung mit Photovoltaik bietet. Dieses Ereignis wird in Reaktion auf das große Interesse der Teilnehmenden der letzten Veranstaltung zur Agri-PV-Technologie ins Leben gerufen.
Die Exkursion beinhaltet mehrere interessante Stationen. Zunächst steht eine Besichtigung der geplanten vertikalen Agri-PV-Systeme am Weincampus des DLR in Neustadt auf dem Plan. Anschließend wird die Lärmschutzwand der EnergieSüdwest AG besucht, die als Vergleich zu Agri-PV-Anlagen dient. Den Abschluss bildet die Besichtigung einer horizontalen Agri-PV-Anlage auf dem Biolandhof Gensheimer in Offenbach. Der Treffpunkt für die Exkursion ist die Brücke in der Kraftgasse in Landau-Queichheim. Eine Anmeldung ist bis spätestens 27. Januar per E-Mail an klimastabsstelle@landau.de erforderlich. Die Klimastabsstelle empfiehlt die Bildung von Fahrgemeinschaften und bietet Unterstützung bei der Organisation an.
Technologie und Vorteile der Agri-PV
Agri-Photovoltaik stellt eine vielversprechende Lösung dar, die landwirtschaftliche Produktion mit erneuerbarer Energiegewinnung vereint. Vertikale Agri-PV-Anlagen, die in der Region immer mehr Beachtung finden, nutzen Stahlpfosten, die in den Boden gerammt werden und vollständig rückbaubar sind. Diese Systeme sind besonders geeignet für Flächen mit einer maximalen Hangneigung von 14 Prozent.
Die Installation ermöglicht es, bifaciale Module einzusetzen, die Strom auf der Vorder- und Rückseite erzeugen können. Diese wurden so optiert, dass sie in Ost-West-Ausrichtung aufgestellt werden. Dies optimiert die Stromerzeugung zu den Zeiten, in denen der Verbrauch in Haushalten am höchsten ist – morgens und abends. Anbieter wie Next2Sun geben an, dass diese Anlagen eine Ausbeute von durchschnittlich 1.100 kWh/kWp erreichen, was um 10 Prozent höher ist als bei traditionellen, nach Süden ausgerichteten Freiflächenanlagen. Insbesondere im Winter profitieren diese Systeme, da ihre Module nicht schneebedeckt werden und der Albedo-Effekt eine optimale Umwandlung des reflektierten Sonnenlichts ermöglicht.
Unterstützung und Rahmenbedingungen
Auf politischer Ebene findet das Konzept der Agri-PV ebenfalls Unterstützung. Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundesminister Cem Özdemir befürworten die Bemühungen um die Integration dieser Technologien in die landwirtschaftliche Praxis. Ein aktueller Leitfaden informiert über die Möglichkeiten und Vorteile der Agri-PV, bietet wichtige praktische Hinweise für Landwirtschaftsbetriebe, Kommunen und Unternehmen und beleuchtet den aktuellen Technologiestand sowie Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland.
Agri-PV hat das Potenzial, die Landnutzung effizienter zu gestalten und den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft zu reduzieren. Zudem bietet es Landwirtschaftsbetrieben stabile zusätzliche Einkommensquellen und erhöht deren Resilienz gegenüber Ernteausfällen. Die Kosten für die Stromerzeugung liegen zwischen 7 und 12 Eurocent pro kWh, was diese Technologie wettbewerbsfähig macht. Um den Erfolg der Umsetzung zu gewährleisten, ist dabei eine frühzeitige Bürgerbeteiligung vor Ort von entscheidender Bedeutung.
Die Kombination von Landwirtschaft und erneuerbaren Energien steht nicht nur für die Zukunft der Energieversorgung, sondern auch für eine nachhaltige Landbewirtschaftung. Die bevorstehende Exkursion in Landau bietet eine wertvolle Gelegenheit, sich über aktuelle Entwicklungen und Technologien in diesem Bereich zu informieren.