Am 26. März 2025 fand im Landkreis Coburg ein umfassendes Krisenplanspiel statt, das die Zusammenarbeit aller beteiligten Krisenkräfte auf die Probe stellte. Das Szenario umfasste einen Dammbruch, der durch extreme Starkregenereignisse in den Städten Rödental und Neustadt bei Coburg ausgelöst wurde. Diese Übung zielte darauf ab, die Reaktionsfähigkeit und Koordination der Einsatzkräfte unter Druck zu testen.
Im Rahmen des Planspiels wurden Evakuierungen in den betroffenen Gebieten von Froschgrund und Rödental notwendig, während die Bevölkerung in Neustadt aufgrund steigender Flusspegel in Sicherheit gebracht werden musste. Die Funktion der Kommunikation wurde während des gesamten Prozesses als entscheidend für den Erfolg in Krisensituationen hervorgehoben. Landrat Sebastian Straubel erwähnte die Bedeutung solcher Übungen für das Zusammenspiel aller Beteiligten.
Teilnehmer und deren Rolle
Das Krisenplanspiel umfasste eine Vielzahl von Teilnehmern. Insgesamt 54 Personen waren an der Übung beteiligt, darunter lokale Bürgermeister, die Integrierte Leitstelle Coburg, verschiedene Feuerwehrverbände, der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), das Bayerische Rote Kreuz (BRK), die Polizei, das Technische Hilfswerk (THW), die Kreiswasserwacht sowie die Bundeswehr. Karsten Herold, der örtliche Einsatzleiter, lobte die hohe Realitätsnähe und die gute Zusammenarbeit während der Übung.
Oberbürgermeister Frank Rebhan von Neustadt bezeichnete das Planspiel als lehrreich und stellte die wertvolle Kooperation unter den schwierigen Bedingungen heraus. Rödentals Bürgermeister Marco Steiner hob hervor, dass diese Übung die Notwendigkeit verdeutlicht habe, bestehende Maßnahmenpläne regelmäßig zu aktualisieren.
Die Bedeutung von Resilienz
Inmitten solcher Krisenszenarien ist die Resilienz von entscheidender Bedeutung. Laut Böll zeigt die aktuelle weltweite Lage, dass die Bereitschaft zur Krisenbewältigung eng mit der Solidarität der Bevölkerung und dem Vertrauen in staatliche Institutionen verbunden ist. Die Corona-Pandemie hat unzählige Schwächen in den Bereichen Gesundheit und Bildung aufgezeigt und dabei die Bedeutung langer Infrastrukturen zur Teilhabe und Daseinsvorsorge verdeutlicht. Auch die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen, wird als Maß für Resilienz angesehen.
Demokratien, die in der Lage sind, zu lernen und sich anzupassen, werden als Teil des Bewältigungsprozesses gesehen. Dies weist darauf hin, dass regelmäßige Krisenmanagementstrategien, wie sie auch in Safereach angesprochen werden, eine fortlaufende Überprüfung und Anpassung erfordern. Eine Kultur der Resilienz in Organisationen will insbesondere Erfahrungen nutzen und fördern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Krisenplanspiel im Landkreis Coburg nicht nur eine wichtige Vorbereitung auf potenzielle Ernstfälle war, sondern auch die Erkenntnis, dass kontinuierliches Lernen und offene Kommunikation zentral für jede Krisenmanagementstrategie sind. Die bisherige Übung hat eine wertvolle Grundlage für zukünftige Herausforderungen gelegt und die Notwendigkeit betont, plötzliche Veränderungen proaktiv anzugehen.