Die geplante Bebauung des ehemaligen Heinlein-Areals im Alten Molkereiweg in Bad Neustadt nimmt Gestalt an. Wie mainpost.de berichtet, hat der Stadtrat im April 2024 Einvernehmen zu den Bauanträgen erteilt. Zu den vorgesehenen Neubauten zählen ein Lebensmittel-Discounter Norma, das Bäckerei-Café Pappert sowie ein Burger King. Außerdem sind zwei Fachmärkte geplant, darunter die Non-Food-Discounter Tedi und Fressnapf, das sich auf Tierbedarf spezialisiert.
Die Auswahl der Marktangebote hat bereits zu Diskussionen im Stadtrat geführt. Stadträtin Rita Rösch von der SPD äußert Bedenken hinsichtlich der Ansiedlung solcher „Billigsegmente am Stadteingang“. Bürgermeister Michael Werner betont jedoch, dass die Stadt durch das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Einfluss nehmen kann und die beabsichtigte Nutzung im Kontext der Stadtentwicklung betrachtet werden sollte.
Markteröffnung und Standortveränderung
Die Confirmation von Tedi, dass im Rahmen dieser Entwicklungen ein dritter Markt in Bad Neustadt eröffnet wird und kein Umzug stattfindet, sorgt für Klarheit. Fressnapf hingegen plant einen Umzug auf eine größere Fläche, um den Kunden ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten. Der Bürgermeister sieht in dieser Entwicklung keine Gefahren für das umliegende Bahnhofsumfeld und erwartet eine Aufwertung durch eine Belebung des Gebiets.
Ein weiterer Aspekt der Diskussion betrifft die Genehmigung der geplanten Gestaltung des Areals, die bereits beschlossen wurde. Es gibt abweichende Vorgaben von der städtischen Werbeanlagensatzung: Die Höhen der Gemeinschaftspylone sollen bei 6,30 m und 10 m liegen, während die zulässige Höhe nur 4 m beträgt. Der Stadtrat hat dem Einvernehmen zu den Werbeanlagen mit einer Gegenstimme von Jürgen Pröscholdt zugestimmt.
Einzelhandelskonzepte und Stadtentwicklung
Diese Entwicklungen im Einzelhandel stehen im Rahmen der Strategien zur Stadtentwicklung, die auf eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität und des Erlebnischarakters zielen. Laut stadtmanufaktur.com sind Städte nicht verpflichtet, Einzelhandelskonzepte zu entwickeln oder gezielt Einzelhändler zu akquirieren. Dennoch können sie die Initiative im Einzelhandel ergreifen und durch spezifische Konzepte sowie Markenstrategien zur Stärkung ihrer Standorte beitragen.
Die Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren ist essenziell für die Erstellung zielgruppenspezifischer Einzelhandelskonzepte. Zudem können Wochenmärkte als Symbole für Regionalität und Nachhaltigkeit etabliert werden, was dem Charakter einer Stadt oder Region zugutekommt. Die Analyse des Ansiedlungspotentials sowie die Entwicklung von Akquisestrategien sind dabei wichtige Schritte, die in Bad Neustadt möglicherweise an Bedeutung gewinnen.