Die Stadt Neustadt plant eine umfassende Neugestaltung des Marktplatzes an der Liebfrauenkirche, mit dem Ziel einer barrierearmen und lebenswerten Umgebung. Bei einem kürzlich abgehaltenen Innenstadtforum am 13. Februar brachten zahlreiche Bürger konstruktive Vorschläge ein. Besonders gefordert werden glattere Pflasterflächen, mehr Schatten, zusätzliche Grünflächen sowie der Bau eines Wasserlaufes. Diese Anregungen stammen von Mitgliedern des Stadtmarketing-Vereins und des Stadtschülerrats, die aktiv an dem Planungsprozess teilnehmen, wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet.
Kirsten Klehn vom Planungsbüro Plan-zwei betonte, dass nicht alle Vorschläge umgesetzt werden könnten, viele jedoch bereits in die Planung einfließen. Insbesondere die Idee eines Trinkwasserbrunnens und beweglicher Sitzgelegenheiten stieß auf reges Interesse. Der Stadtschülerrat schlug vor, einen Kiosk in der Alten Wache zu eröffnen.
Wünsche nach mehr Grün und Verbesserung der Infrastruktur
Ein zentrales Anliegen der Bürger ist die Schaffung zusätzlicher Grünflächen sowie die Verbesserung der Pflege bestehender Pflanzungen. Die Arbeitsgruppe „Mehr Grün in der Innenstadt“ fordert mehr Pflanzen und plant eine systematische Bestandsaufnahme der Bäume. Nicole Witte kritisierte, dass bei vergangenen Bauprojekten alte Bäume entfernt wurden, ohne gleichwertigen Ersatz zu schaffen.
Die Stadtverwaltung steht jedoch vor Herausforderungen, da Budgetprobleme die Pflege neuer Grünflächen erschweren. Unterdessen wurde das Projekt zur Schaffung einer neuen Grünanlage mit Spielplatz und Pumptrack zwischen Wunstorfer Straße und Rathaus vorgezogen — es ist nun für 2024 geplant.
Inklusion in der Stadtplanung
Ein übergreifendes Thema bei der Neugestaltung ist die Inklusion in der Stadtplanung. Mehrere Redner wiesen darauf hin, dass die gleichberechtigte Teilhabe aller Bürger, unabhängig von ihrem Hintergrund, essenziell ist. Es wird betont, dass barrierefreies Bauen, geschlechtergerechte Gestaltung öffentlicher Räume sowie die Bürgerbeteiligung grundlegende Elemente einer inklusiven Stadtplanung sind. Die Website zur Inklusion in der Stadtplanung hebt hervor, dass Bürgerbeteiligung und die Zusammenarbeit von verschiedenen Akteuren entscheidend sind, um die Bedürfnisse aller Bürger in die Planungen einzubeziehen.
Barrierefreiheit gilt als Kernaspekt der Inklusion, sodass sowohl bauliche als auch technische Rahmenbedingungen gestaltet werden müssen, um der gesellschaftlichen Teilhabe gerecht zu werden. Initiativen wie der Innovators Club fördern Ideen zu inklusiven Wohnquartieren und zu innovativen Stadtentwicklungskonzepten.
Die Stadt Neustadt sieht die aktive Einbindung ihrer Bürger in den Planungsprozess als essenziell für die Schaffung eines zugänglichen und gerechten urbanen Raums. In Anlehnung an erfolgreiche Beispiele wie die High Line in New York oder den Superkilen in Kopenhagen wird verdeutlicht, wie sozial gerechte Planung die Lebensqualität der Bürger erheblich verbessern kann.