In der Silvesternacht 2024/2025 kam es in Rheinland-Pfalz zu zahlreichen Einsätzen von Polizei und Feuerwehr. Besonders besorgniserregend war ein Brand in Neuwied-Engers, bei dem der Lokschuppen bis auf die Grundmauern abbrennte und Karnevalswagen zerstört wurden. Zwei Feuerwehrleute erlitten Verletzungen – einer an der Hand, der andere mit Schürfwunden am Rücken. Die vermutete Ursache des Feuers war eine Silvesterrakete. Durch die Hitze wurden auch Nachbarhäuser beschädigt; die Bewohner konnten in Sicherheit gebracht werden.
In Neuwied gab es zudem einen Wohnungsbrand in der Straße „Ringmarkt“. Dieser, ebenfalls vermutlich durch eine Silvesterrakete verursacht, führte zu keinem Personenschaden, verursachte aber einen Sachschaden im unteren sechsstelligen Bereich. In Leuterod setzte ein Feuer ein Einfamilienhaus und einen angrenzenden Holzschuppen in Brand, wobei der Schaden auf etwa 350.000 Euro geschätzt wird. Die Schadensursache wird auf falschen Umgang mit Feuerwerkskörpern zurückgeführt.
Weitere Vorfälle und Straftaten
In Birkenheide mussten Feuerwehrkräfte zu zwei Häusern und vier Fahrzeugen ausrücken, die ebenfalls in Flammen standen. In Neustadt an der Weinstraße kam es zu zwei Pkw- und drei Balkonbränden. In Mainz wurden zwischen 0 und 3 Uhr 30 zahlreiche Einsätze verzeichnet, die vor allem Balkon- oder Mülltonnenbrände betrafen, wobei zwei Personen leicht verletzt wurden. Polizeieinsätze in Mainz waren ebenfalls erforderlich, da es zu Streitigkeiten infolge von übermäßigem Alkoholkonsum kam. Größere Brände oder Angriffe auf Einsatzkräfte blieben jedoch aus.
Im Oberwesterwald fiel der Strom für 30.000 Haushalte, vorrangig in Westerburg, Rennerod, Hachenburg und Bad Marienberg; die Ursache wurde auf Eisbruch zurückgeführt. Der Netzbetreiber Westnetz konnte den Fehler bis zum Mittag beheben. Zudem gab es bundesweit in der Silvesternacht fünf Böller-Tote, wobei in Berlin Polizei und Rettungskräfte angegriffen und teilweise verletzt wurden.
Die Silvesternacht in Rheinland-Pfalz verlief insgesamt ohne größere Unruhen, wie SWR.de berichtete. Allerdings stieg die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr an; es wurden 105 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten registriert, im Jahr zuvor waren es noch 52. Bei einem tödlichen Unfall in Koblenz kam ein 18-jähriger junger Mann bei der Explosion eines Feuerwerkskörpers ums Leben, trotz intensiver Reanimationsversuche. In Höhr-Grenzhausen wurde eine 19-Jährige durch eine Silvesterrakete leicht verletzt, während in Betzdorf Jugendliche Böller auf Feiernde abfeuerten und zwei Personen verletzten.
In Ludwigshafen erlitt ein Mann schwerste Verletzungen, nachdem ein Böller in seiner Hand explodierte. Der Plateau am Deutschen Eck in Koblenz wurde gegen 23:30 Uhr geräumt, als gezündete Feuerwerkskörper für Störungen sorgten; um 0:30 Uhr konnte der Bereich wieder freigegeben werden. Eine Person wurde in Gewahrsam genommen, und fünf Polizeibeamte in Koblenz erlitten leichte Verletzungen, darunter ein Beamter mit einem Knalltrauma. In Dickenschied brannte ein Stallgebäude mit 40 Rindern; die Tiere konnten jedoch rechtzeitig gerettet werden, wobei die Brandursache vermutlich eine Silvesterrakete war. Auch in Mainz gab es mehrere Mülltonnenbrände, die vermutlich auf das Silvesterfeuerwerk zurückzuführen sind. Darüber hinaus meldete die Polizei in Trier vereinzelte Brände durch unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern, ohne dass Verletzte zu verzeichnen waren. Bei Widerstandsdelikten wurden zudem fünf Polizeibeamte in Trier leicht verletzt.
Innenminister Michael Ebling (SPD) äußerte sein Beileid für den verstorbenen jungen Mann und dankte den Einsatzkräften für ihre Arbeit, wie Tagesschau.de berichtete.