Thorben Thieme, Bundestagsdirektkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, besuchte am 16. Januar 2025 das Förderzentrum der „Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Neuwied-Andernach e. V.“. Begleitet wurde er von Ersatzkandidat Peter Buchholz sowie den Stadträtinnen Regine Wilke und Elisabeth Freise. Der Besuch unterstreicht das Engagement der Grünen für eine inklusive Gesellschaft und die Förderung von Integration, Inklusion und Partizipation von Menschen mit Behinderung.
Im Förderzentrum erhielten die Besucher Einsicht in die individuelle Unterstützung, die Menschen mit geistiger Behinderung dort für ein selbstbestimmtes Leben erfahren. Susanne Keller und Wolfgang Schuppert präsentierten die pädagogische Arbeit des Zentrums. Thorben Thieme zeigte sich beeindruckt und führte einen Austausch über die Herausforderungen und Bedürfnisse der Einrichtung. Er kündigte an, sich auf Bundesebene um die Einrichtung einer Enquetekommission „Inklusion“ zu bemühen, deren Ziel es ist, politische Maßnahmen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu entwickeln.
Politische Maßnahmen für Inklusion
Thieme betonte die Wichtigkeit der Inklusion als Menschenrecht und seinen klaren Willen, sich für die uneingeschränkte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen einzusetzen. Angesichts der Herausforderungen, mit denen Menschen mit Behinderungen konfrontiert sind, wird eine umfassende politische Unterstützung gefordert. Die Brasília Erklärung und die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz sind wichtige Signale für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, wie die Lebenshilfe anmerkt.
Die Thematik Inklusion bezieht sich auf die aktive Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an allen Lebensbereichen. Der Zugang zu Bildung, Arbeit und gesellschaftlicher Teilhabe ist für viele der weltweit schätzungsweise 650 Millionen Menschen mit Behinderung stark eingeschränkt. Obgleich seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 in Deutschland Fortschritte erzielt wurden, bleibt viel zu tun. Der Bühn für Menschenrechte hebt hervor, dass körperliche und psychologische Barrieren sowie weit verbreitete Vorurteile nach wie vor die beruflichen Chancen von Menschen mit Behinderungen beeinträchtigen.
Notwendige Fachkräfte für Inklusion
Ein zentrales Anliegen zur Verbesserung der Situation ist die Gewinnung von Arbeitskräften in der Behindertenhilfe. Fachverbände fordern tiefgehende Kooperationen zwischen Bund, Ländern und der Zivilgesellschaft, um die Inklusion voranzutreiben. Es wurden drei Handlungsfelder benannt, die in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind: die inländische Personalgewinnung, eine Konzentration auf die Arbeit am Menschen (Bürokratieabbau) und die Personalakquise aus dem Ausland. Diesbezüglich besteht Einigkeit unter den Verbänden, dass die Zusammenarbeit auf einem ethischen Fundament von Menschenwürde, Selbstbestimmung und gleichberechtigter Teilhabe beruhen sollte.
Der Einsatz von Programmen, die Arbeitgeber unterstützen, die Menschen mit Behinderungen einstellen möchten, ist ein weiterer Schritt, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, wie die Lebenshilfe richtig anmerkt. Der Besuch von Thorben Thieme und das Engagement der Lebenshilfe verdeutlichen, dass für die Verwirklichung einer inklusiven Gesellschaft eine gemeinsame Anstrengung auf allen Ebenen erforderlich ist. Nur durch Politik, Zivilgesellschaft und Fachkräfte kann das menschenrechtliche Ziel der Inklusion realisiert werden.