In der Silvesternacht kam es zu einem verheerenden Brand im Lokschuppen von Engers, der nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch die Hoffnungen vieler Vereine zerstörte. Der Lokschuppen diente bis zu diesem Unglück als Heimat und Wagenbauhalle der Großen Engerser Karnevalsgesellschaft sowie als Lagerraum für zahlreiche lokale Vereine. Mit dem Verlust des gesamten Inventars stehen insbesondere die Karnevalisten und Organisatoren des Nussknackermarktes vor einer großen Herausforderung. Die Stadt Neuwied hat daraufhin reagiert und eine Pressekonferenz einberufen, um über die Folgen und die Unterstützung der betroffenen Vereine zu informieren, wie NR-Kurier berichtet.
Die Hilfsbereitschaft innerhalb der Gemeinde und der umliegenden Vereine war bemerkenswert. In diesem Kontext wurden zwei Benefiz-Karnevalssitzungen organisiert, um die betroffenen Gruppen finanziell zu unterstützen. Die erste Veranstaltung findet am 31. Januar statt, gefolgt von einer zweiten am 14. Februar. Beide Abende versprechen ein buntes Programm mit karnevalistischen Wortvorträgen, Tanzaufführungen und musikalischen Beiträgen, während alle Mitwirkenden auf ihr Honorar verzichten, um den Erlös maximal zu gestalten. Die erste Sitzung war bereits innerhalb von vier Stunden ausverkauft, und auch für die zweite Veranstaltung sind nur noch Restkarten erhältlich, wie Tagesschau berichtet.
Gemeinsame Anstrengungen zur Unterstützung
Die Initiative für diese Benefizveranstaltungen stammt von Boris Weber, dem Leiter der Freien Bühne Neuwied. Ansgar Schunkert, der Präsident der Großen Engerser Karnevalsgesellschaft, hat die große Solidarität der Bevölkerung und der benachbarten Vereine hervorgehoben. Zahlreiche Gruppen bieten Unterstützung an, unter anderem durch das Leihen von Dekorationen und Hilfe bei der Organisation von Veranstaltungen. Der Oberbürgermeister von Neuwied, Jan Einig, sicherte den Vereinen seine Unterstützung zu und hat bereits Gespräche mit den betroffenen Organisationen sowie Versicherungen geführt.
Der Brand hat nicht nur materielle Schäden hinterlassen, sondern auch zu einem intensiven Austausch zwischen den verschiedenen lokalen Akteuren geführt. Ein Gutachten über die Schäden wird derzeit erstellt, um die nächsten Schritte für den Wiederaufbau zu klären. Dabei gibt es Überlegungen, eine neue Halle als Ersatz für den Lokschuppen zu bauen. Die Stadt Neuwied versucht, kurzfristige Lösungen für die Lagerung der Karnevalsmaterialien zu finden, die im Lokschuppen untergebracht waren, da wesentliche Materialien, wie Karnevalswagen und weitere Deko-Elemente, verloren gegangen sind.
Karneval in der Region
Der Karneval hat in Deutschland eine lange Tradition und ist besonders in katholisch geprägten Regionen wie Rheinland-Pfalz fest verankert. Die Vorbereitungen für die Fastnachtszeit beginnen schon im November, und die heiße Phase startet mit Weiberfastnacht. In Engers wird der Straßenkarneval am 27. Februar beginnen, und das Interesse an den örtlichen Veranstaltungen ist zahlreich. Der Zusammenhalt der Gemeinde in diesen schwierigen Zeiten zeigt sich nicht nur in der Organisation von Benefizveranstaltungen, sondern auch in der aktiven Teilnahme an den traditionellen Feierlichkeiten, die für viele eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Leben spielen.
Insgesamt stellt der Brand im Lokschuppen ein einschneidendes Ereignis für Engers dar, doch die Gemeinschaft zeigt sich stark und hilfsbereit, um die kostbaren Traditionen des Karnevals fortzuführen und die betroffenen Vereine zu unterstützen.