Die Marienhaus-Gruppe hat heute den Kaufvertrag zur Übernahme des DRK-Krankenhauses in Neuwied unterzeichnet. Der offizielle Übergang zur Marienhaus-Gruppe ist für den 1. April 2025 geplant, vorausgesetzt, alle Bedingungen werden rechtzeitig erfüllt. Diese Übernahme sichert nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch zahlreiche Arbeitsplätze in der Region, was in Anbetracht des laufenden Insolvenzverfahrens für die bisherige Trägergesellschaft des Krankenhauses von großer Bedeutung ist. Das Verfahren hat im Dezember 2024 begonnen und betrifft insgesamt fünf DRK-Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz, was die Notwendigkeit einer schnellen Lösung verdeutlicht.
Bereits im August 2022 befand sich das DRK-Krankenhaus Neuwied in einem Eigenverwaltungsverfahren, bevor Ende 2024 ein erneuter Insolvenzantrag gestellt wurde. Infolgedessen zeigte die Marienhaus-Gruppe sofort Interesse an einer möglichen Übernahme des Standorts. Erste Gespräche zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung und der Arbeitsplätze fanden umgehend statt. Ein entscheidender Schritt in diesem Prozess war die Begehung des Krankenhauses Anfang Januar 2025, an der Vertreter der Marienhaus-Gruppe sowie der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Rainer Eckert teilnahmen.
Integration in die Marienhaus-Gruppe
Die Marienhaus-Gruppe plant, das DRK-Krankenhaus in ihre bestehende Struktur zu integrieren und wird dem Krankenhaus einen neuen Namen und ein neues Erscheinungsbild geben. Diese Umstrukturierung ist Teil eines umfassenden Erwerberkonzepts, das als Grundlage für die Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter diente. Mit diesem Konzept möchte die Marienhaus-Gruppe sicherstellen, dass die hohe Qualität der medizinischen Versorgung in Neuwied aufrechterhalten bleibt.
Die Marienhaus-Gruppe, die ihren Sitz in Waldbreitbach im Landkreis Neuwied hat, gehört zu den größten christlichen Trägern sozialer Einrichtungen in Deutschland. Mit elf Kliniken an 16 Standorten beschäftigt sie etwa 13.000 Mitarbeiter und bietet zudem Alten- und Pflegeheime, Hospiz-Dienste sowie Bildungseinrichtungen an. Eine bereits bestehende Einrichtung ist das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth in Neuwied, welche die Integration des DRK-Krankenhauses in ihrer Struktur unterstützt.
Die Übernahme durch die Marienhaus-Gruppe erfolgt in einem Kontext, in dem Krankenhäuser zunehmend mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert sind. Diese Herausforderungen, oft resultierend aus Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit, führen dazu, dass viele Einrichtungen auf Insolvenzverfahren zurückgreifen müssen. Ein Insolvenzverfahren wird eingeleitet, um die Gläubiger zu schützen und eine geordnete Abwicklung der finanziellen Angelegenheiten des Krankenhauses zu ermöglichen. Bei der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wird zudem sichergestellt, dass Arbeitsverhältnisse bestehen bleiben und die Vergütungsansprüche der Mitarbeiter bis zur Insolvenz weiterhin gelten.
Die Marienhaus-Gruppe ist somit nicht nur eine Lösung für die Probleme des DRK-Krankenhauses, sondern auch ein verlässlicher Partner, der die medizinische Versorgung in der Region langfristig sichern möchte. Die Zustimmung der Mitarbeiter zu dieser Übernahme, die in einer Mitarbeiterversammlung kommuniziert wurde, zeigt auch die positive Resonanz auf diese entscheidende Entwicklung.