Am 27. Dezember 2024 berichtete die Rhein-Zeitung über den Einfluss von Streamingplattformen auf das Musikhören, insbesondere bei der jüngeren Generation. Das Hörverhalten hat sich durch Streaming entscheidend verändert, was im Kreis Neuwied zunehmend spürbar ist. Ein Musikwissenschaftler beleuchtet die regionalen Musikeigenheiten und geht auf die Herausforderungen ein, die angehende Berufsmusiker bei ihrer Karriere bewältigen müssen. Musik wird mittlerweile als ein großes Business betrachtet.
Parallel dazu thematisierte Backstage Pro die nachhaltigen Veränderungen im Musikkonsum durch Streamingdienste. Diese Plattformen, zu denen unter anderem Spotify, Apple Music, Bandcamp und YouTube gehören, verzeichnen steigende Nutzerzahlen in großen Märkten wie den USA, Deutschland und dem UK. Täglich laden Künstlerinnen und Künstler über 100.000 neue Songs hoch, was den Zugang zu Musik durch neue Technologien erheblich erleichtert.
Veränderte Wertschätzung und Trends im Musikstreaming
Die Umstellung auf digitale Musiknutzung führt dazu, dass obskure Künstlerinnen und Alben auf Plattformen wie Bandcamp und YouTube mehr Sichtbarkeit erhalten. Dennoch gibt es eine wachsende Zahl von Musikfans, die ihre Premium-Streaming-Abonnements kündigen, um ihre „Liebe zur Musik“ zurückzugewinnen. Zudem ist eine Rückkehr zu traditionellen Formaten wie CDs, Vinyl und MP3-Downloads zu beobachten. Das Ziel dieser Rückkehr ist es, Musik bewusster zu hören und das Überangebot an Songs zu reduzieren.
Die Art des Musikhörens hat sich stark verändert, und viele in der jüngeren Generation, insbesondere der Generation Z, entwickeln möglicherweise eine veränderte Wertschätzung für Musik. Diese Generation entdeckt Musik vorwiegend über Playlists, die regelmäßig aktualisiert werden, was die Diversifizierung des Musikgeschmackes fördert. Studien zeigen, dass Musikstreaming dazu beiträgt, die Vielfalt an gehörten Künstlerinnen und Genres zu erhöhen.
Die Fragmentierung des Musikmarktes erfordert jedoch Empfehlungen durch Playlists und Algorithmen, während Plattformen wie TikTok als neue Kanäle dienen, die unbekannte Musik empfehlen und Trends setzen. Gleichzeitig führen digitale Kanäle zu einer Vielzahl unterschiedlicher Musikströmungen, die nebeneinander existieren. In diesem Kontext wird auch über die komplexe und emotional besetzte Diskussion zum Werteverfall der Musik gesprochen, wobei strukturelle Probleme der Streaming-Technologien und die unfaire Vergütung für Künstlerinnen und Künstler kritisiert werden.