Audi steht vor einer herausfordernden wirtschaftlichen Situation, die durch einen signifikanten Rückgang bei Gewinn, Umsatz und Verkaufszahlen geprägt ist. Laut Südwest24 sank der operative Gewinn des Unternehmens im Jahr 2024 um etwa ein Drittel auf 4,2 Milliarden Euro. Diese Entwicklung stellt den zweiten Rückgang in Folge dar und wird vor allem auf die sinkende Nachfrage in China sowie auf Herausforderungen im Bereich der Elektroautos zurückgeführt.
Im Jahr 2024 verkaufte Audi lediglich 1,69 Millionen Fahrzeuge, was einem Rückgang von fast 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Umsatz fiel um 7,6 Prozent auf 64,5 Milliarden Euro. Diese Schwierigkeiten eröffnen einen harten Weg zur Erholung für Audi, der von Audi-Chef Gernot Döllner als Jahr des Übergangs beschrieben wurde, wie RND berichtete.
Stellenabbau und Produktionsverlagerung
Um auf die derzeitigen finanziellen Herausforderungen zu reagieren, plant Audi bis 2029 den Abbau von bis zu 7.500 Arbeitsplätzen im indirekten Bereich. Dies geschieht ohne betriebsbedingte Kündigungen, jedoch stellt es einen erheblichen Einschnitt für die Belegschaft dar. Bereits im Jahr 2024 wurde das Werk in Brüssel mit 3.000 Arbeitsplätzen geschlossen. Zudem wird die Ergebnisbeteiligung der Mitarbeiter vorübergehend neu strukturiert und gekürzt, um jährlich Einsparungen von mindestens einer Milliarde Euro zu erzielen.
Die Vorausschau für 2025 ist positiv; Audi strebt eine Umsatzsteigerung auf 67,5 bis 72,5 Milliarden Euro an und möchte die operative Rendite wieder auf 7 bis 9 Prozent erhöhen. Dies wird jedoch durch die schwache Nachfrage und ein erhöhtes Angebot, insbesondere in China, kompliziert. Eine zwischenzeitliche Seitwärtsbewegung beim Absatz in diesem wichtigen Markt kann nicht ausgeschlossen werden.
Audi plant außerdem, neue Marktstrategien zu entwickeln, darunter die Überprüfung der Möglichkeit, eigene Modelle in den USA zu produzieren. Damit möchte das Unternehmen höheren Zollgebühren aufgrund drohender Zölle auf in Mexiko gefertigte Fahrzeuge entgegentreten. Kurzfristig könnten Preiserhöhungen an die Kunden weitergegeben werden, um den Anstieg der Zollkosten abzufedern.
Gesamtwirtschaftlicher Kontext
Die Herausforderungen, denen Audi gegenübersteht, sind nicht isoliert. Auch andere Hersteller wie BMW und Mercedes-Benz berichteten von ähnlichen Rückgängen. Der Druck in der Automobilindustrie ist spürbar, da die Nachfrage nach Fahrzeugen und die allgemeine wirtschaftliche Lage weiterhin Schwankungen unterliegen und die Automobilhersteller dazu zwingen, ihre Strategien schnell anzupassen.
Für die kommenden Jahre plant Audi die Einführung von über 20 neuen Modellen, die 2025 und 2026 auf den Markt kommen sollen. Trotz der Herausforderungen ist es für Audi entscheidend, neue Impulse zu setzen, um die Marktanteile zurückzugewinnen und die finanziellen Grundlagen zu stabilisieren, so Ecomento.