Die automobilen Herausforderungen der Gegenwart werfen Schatten auf die deutsche Industrie. So plant die Hella Tochtergesellschaft FWB Kunststofftechnik in Pirmasens, ihren Betrieb bis Ende 2026 einzustellen. Mehr als 132 Beschäftigte sind von dieser Entscheidung betroffen, die infolge deutlich sinkender Produktionszahlen in der europäischen Automobilindustrie getroffen wurde. Der Hella-Sprecher erklärte, die Branche produziere weniger Fahrzeuge als ursprünglich erwartet. In Anbetracht dieser Klima-Entwicklung wird eine mittelfristige Erholung als äußerst unwahrscheinlich eingeschätzt.
Die derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind kritisch. Geringe Auslastungsraten und steigende Produktionskosten drücken auf die Rentabilität. Laut Hella ist die Nachfrage in der Automobilbranche stark zurückgegangen, während die Kosten für Energie und Rohstoffe im Durchschnitt um 16 Prozent gestiegen sind, was nicht länger kompensierbar ist. Diese Entwicklung hat bereits zur Abbau von 50 Stellen geführt, und es deutet sich an, dass einige Mitarbeiter sich frühzeitig nach neuen Arbeitsplätzen umsehen müssen. Eine vollständige Schließung des Standorts soll bis Ende 2026 vollzogen werden.
Schließungsdetails und Auswirkungen
Die FWB Kunststofftechnik ist seit 2020 Teil des Hella-Konzerns und hat sich auf die Fertigung von Spritzgießkomponenten für die Automobilindustrie spezialisiert. Hierbei gehen rund 95 Prozent der Produktion in diesen Bereich, während nur 5 Prozent an andere Kunden geliefert werden. Der Standort in Pirmasens, der 2001 bezogen wurde, war ein wesentlicher industrieller Arbeitgeber in der Region. Mit der Schließung wird Pirmasens einen ernsthaften wirtschaftlichen Verlust erleiden, da diese Facility den größten Arbeitgeber der Stadt darstellt.
Die Schließung erfolgt in einem verlängerten Zeitraum bis zur endgültigen Einstellung der Produktion, die bis Mitte Juni 2026 reduziert werden soll. Wichtige Informationen über die Schließungspläne wurden auch in anderen Unternehmensentscheidungen reflektiert, wie etwa der angekündigten Schließung eines weiteren Hella-Standorts in Baden-Württemberg.
Die Situation in der Automobilindustrie
Die Automobilindustrie steht derzeit unter einem großen Anpassungsdruck. In einem Bericht des Instituts der Deutschen Wirtschaft wird auf die Herausforderungen hingewiesen, denen die Branche gegenübersteht. Es zeigen sich deutlich die Auswirkungen von gestiegenen Kosten und reduziertem Marktbedarf. Die Branche hat mit einem Rückgang der Fahrzeugproduktion zu kämpfen, was den Druck auf Zulieferer wie FWB Kunststofftechnik erhöht.
Diese Entwicklung ist besorgniserregend und lässt die Zukunft der Region Pirmasens und ihrer industriellen Arbeitsplätze in einem zweifelhaften Licht erscheinen. Hella selbst trifft strategische Entscheidungen in einem sich drastisch wandelnden Markt und muss nun die notwendigen Konsequenzen für sein Personal und die Standorte ziehen.