Künstlerische Hommage: Paul Celans Gedichte neu belebt in Homburger Galerie!

Klaus Kadel-Magin aus Pirmasens kreiert eine Serigrafie zu Paul Celans Gedichten – innovatives Kunstprojekt vereint Literatur und Bildende Kunst.
Klaus Kadel-Magin aus Pirmasens kreiert eine Serigrafie zu Paul Celans Gedichten – innovatives Kunstprojekt vereint Literatur und Bildende Kunst. (Symbolbild/ANA)

Am 23. April 2025 ist eine kulturelle Hommage an den Dichter Paul Celan im Gange. Klaus Kadel-Magin aus Pirmasens hat eine beeindruckende Serigrafie auf Fabrianopapier erstellt, inspiriert von Celans Gedicht „Offene Glottis“. Diese Kunstwerke sind Teil einer größeren Werkschau, in der Künstler aus Kaiserslautern, der Südwestpfalz und darüber hinaus Gedichte von Celan illustrieren. Besonders bemerkenswert ist, dass diese Initiative als Reaktion auf den 50. Todestag von Paul Celan im Jahr 2020 ins Leben gerufen wurde, dessen geplantes Künstlerbuch und die dazugehörige Ausstellung in der Homburger Galerie damals nicht stattfinden konnten. In diesem Zusammenhang sind die Künstler Mathias Beck und Heike Wilhelm namentlich hervorzuheben.

Die Verbindung von Lyrik und bildender Kunst steht im Mittelpunkt dieses Projekts. Jedes Gedicht hat Künstler inspiriert, eigene visuelle Interpretationen zu schaffen. Zusätzlich wurde die innovative Kombination von Gedicht und Bildwerk durch eine künstlerische Sprechfassung des jeweiligen Gedichts ergänzt, die für die Besucher gleichzeitig hörbar ist. Dies verleiht der Ausstellung eine multidimensionale Tiefe und zeigt, wie Kunst verschiedene Elemente harmonisch vereinen kann. Der Begriff des Innovators wird hier durch eine Anleihe bei Joseph Schumpeter erhellt, der an der Universität Czernowitz lehrte, als die Bukowina zu Österreich-Ungarn gehörte.

Ein Klassiker neu interpretiert

Paul Celan (1920-1970) gilt als einer der bedeutendsten Dichter des 20. Jahrhunderts. Bekannt für seine komplexen Gedichte und seine einzigartige Diktion, wird sein Werk jetzt durch eine neu ausgewählte Gedichtsammlung, herausgegeben von Aris Fioretos, zusätzlich reflektiert. Diese Sammlung ist mit Radierungen von Gisèle Celan-Lestrange illustriert und enthält unter anderem Celans Gedicht „Zürich, Zum Storchen“, das er der späteren Nobelpreisträgerin Nelly Sachs widmete.

Celans poetische Sprache ist stark durch seine biografische Herkunft geprägt. Er erlebte die Schrecken des Holocaust während seiner Kindheit und lebte später als Exilierter in Paris. Dort arbeitete er als Lektor für Deutsch an der École Normale Supérieure und führte eine Liebesbeziehung mit der Lyrikerin Ingeborg Bachmann, die von einem intensiven Briefwechsel begleitet war. Seine Werke sind mehrsprachig und kombinieren Elemente aus Hebräisch, Jiddisch, Russisch, Französisch und Italienisch. Celans Gedichte thematisieren oft den Versuch, durch Sprache und Kunst eine Richtung zu finden, besonders im Angesicht der nationalsozialistischen Schrecken.

Ein Fortbestehen von Celans Erbe

Eine besondere Facette seiner Kunst ist die Reflexion über Verlust und Identität. Celans Einfluss erstreckt sich über literarische Strömungen, einschließlich Rimbaud und dem russischen orphischen Futurismus sowie dem Surrealismus. Sein Suizid am 26. April 1970 hinterließ eine tiefgründige Leere in der literarischen Welt, doch sein Werk wurde nach seinem Tod ausgiebig kommentiert und schließlich von Verlagen wie Suhrkamp neu herausgegeben, um auch nach vierzig Jahren seine Relevanz zu unterstreichen.

Die laufende Hommage an Paul Celan zeugt von dem andauernden Interesse an seinem Werk und seinen Gedanken. Künstler und Literaturwissenschaftler verbinden auf kreative Weise die alten und neuen Elemente, um Celans bleibenden Einfluss auf die zeitgenössische Kunst und Literatur hervorzuheben. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit verdeutlicht, wie vielfältig und tiefgehend die Resonanz von Celans Dichtung bis in die heutige Zeit bleibt.

Details
Quellen