In Zweibrücken wird derzeit an der Gründung eines Jugendparlaments gearbeitet, das bis Ostern 2025 ins Leben gerufen werden soll. Der Stadtrat steht nun vor der entscheidenden Frage, ob die Einrichtung eines solchen Gremiums genehmigt wird. Der Antrag hierzu stammt von der Grünen-Fraktion, die sich für eine stärkere Jugendbeteiligung starkmacht. Die Abstimmung darüber findet am Mittwoch statt, wie rheinpfalz.de berichtet.
Das Konzept eines Jugendparlaments zielt darauf ab, die Stimme junger Menschen in der Kommunalpolitik zu stärken und partizipative Strukturen zu etablieren. Nach dem Modell, das in Pirmasens erfolgreich umgesetzt wurde, soll es eine Plattform bieten, auf der Jugendliche gewählt werden und ihre Ansichten und Anliegen vertreten können. Norbert Pohlmann, der Fraktionsvorsitzende der Grünen, hebt hervor, dass es wichtig sei, junge Leute aktiv in Entscheidungsprozesse einzubeziehen.
Erfahrungen und Herausforderungen
Die Stadt hat bereits eine Jugendkonferenz mit dem Namen „Connect“, die 2019 ins Leben gerufen wurde, um die Ansichten und Bedürfnisse junger Menschen zu bündeln. Allerdings stagnierte die Konferenz aufgrund der Corona-Pandemie, und ihre Wiederbelebung in 2022 war nur mäßig erfolgreich. Pohlmann äußerte Bedenken über die bisherige Teilnahme, und auch Theresa Baumann von der SPD-Fraktion kritisierte, dass die Terminsetzung und die Werbung für die Veranstaltungen unzureichend waren. Dies wird durch den Vorschlag von Jugendamt und Stadtverwaltung unterstrichen, die Konferenz digital abzuhalten, um die Zugangshürden zu senken, wie die saarbruecker-zeitung.de berichtet.
Die Herausforderungen, die sich bei der Teilnahme an der Jugendkonferenz zeigten, verdeutlichen die Notwendigkeit eines festen Gremiums, das in kommunale Entscheidungsprozesse integriert ist. Die Idee eines Jugendparlaments könnte den Jugendlichen mehr Mitspracherecht geben und dazu beitragen, eine aktive Rolle in ihrer Stadt zu übernehmen. Der Erfolg des Pirmasenser Jugendstadtrates dient dabei als Beispiel und wird als Vorlage für Zweibrücken angeführt.
Bedeutung der Beteiligung
Die wachsende Anerkennung der Wichtigkeit der Jugendbeteiligung in der Gesellschaft ist nicht zu übersehen. Laut dem Deutschen Bundesjugendring (DBJR) wird die Teilhabe junger Menschen an Entscheidungen immer mehr gefördert. Im Rahmen des SGB VIII und des BauGB haben Jugendliche ein Rechtsanspruch auf Teilhabe an politischen Prozessen. Jugendparlamente haben sich europaweit als ein bewährtes Format etabliert, um diese Beteiligung zu strukturieren, wie dbjr.de erläutert.
Ein Jugendparlament in Zweibrücken würde nicht nur Raum für Diskussion und Mitsprache schaffen, sondern könnte auch Antrags- und Rederechte im Erwachsenenparlament gewinnen. Es ist entscheidend, dass die Struktur und Regularien so gestaltet werden, dass sie den Wünschen junger Menschen entsprechen. Transparenz und eine einfache Zugänglichkeit sind ebenso wichtig, um alle Jugendlichen zu erreichen und zu aktivieren.
Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um zu sehen, ob das Projekt der Gründung eines Jugendparlaments in Zweibrücken tatsächlich Realität wird. Die örtliche Politik steht vor der Herausforderung, die Bedürfnisse und Anliegen junger Menschen ernst zu nehmen und ihnen die Möglichkeit zu geben, aktiv in die Gestaltung ihrer Stadt einzuwirken.