Am 14. Januar 2025 fiel der Startschuss für ein umfassendes Projekt zur Zentralisierung der Abwasserentsorgung in Boppard mit dem ersten Spatenstich an der Kläranlage Bad Salzig. Die rheinland-pfälzische Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder und Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier waren unter den Anwesenden, als die Bauarbeiten in einer feierlichen Zeremonie begonnen wurden. Das Projekt, das ein Gesamtvolumen von 24 Millionen Euro umfasst, wird maßgeblich durch eine Förderung des Landes in Höhe von rund 6 Millionen Euro unterstützt, wie die Boppard.de berichtet.
Die Zielsetzung reicht über die bloße Umstellung auf moderne Verfahren: Ein wichtiges Anliegen des Projekts ist die Optimierung der Abwasserreinigungsprozesse zur Verbesserung des Gewässerschutzes und des Klimaschutzes. Zukünftig wird die Kläranlage Bad Salzig nicht nur die Abwässer der örtlichen Gastronomiebetriebe, sondern auch das Abwasser aus der Kernstadt behandeln. Der Umbau erfolgt im laufenden Betrieb und beinhaltet mehrere neue Anlagenstufen, um die Kapazität von 12.000 auf 14.500 Einwohnerwerte (EW) zu erhöhen.
Technische Herausforderungen und Innovationen
Die Baumaßnahme sieht vor, eine 4,8 Kilometer lange Abwasserpumpleitung zu erstellen und die Pumpstation „Pappelwäldchen“ umzurüsten. Besonders herausfordernd sind die beengten Platzverhältnisse und die anspruchsvolle Topografie, in der die Kläranlage steht. Dabei wird die alte Teichkläranlage in Holzfeld stillgelegt und die Fläche renaturiert. Um innovative Technologien zu integrieren, wird die Kläranlage auf ein Verfahren mit Schlammfaulung umgestellt, das in einem Blockheizkraftwerk zur regenerativen Stromerzeugung genutzt wird. Dies wird nicht nur die Energiekosten senken, sondern auch den ökologischen Fußabdruck der Abwasserreinigung reduzieren.
Zusammen mit der Modernisierung sind regelmäßige Fortschritte im Bereich der Abwasserbehandlung von grundlegender Bedeutung für den Gewässerschutz. Schmutzwasser, das in Kläranlagen behandelt wird, ist häufig mit Schadstoffen belastet, die aus Haushalten und Gewerbe stammen. Dies geschieht trotz der Fortschritte der letzten 30 Jahre, wie das Umweltbundesamt hervorhebt. In der deutschen Abwasserverordnung ist geregelt, welche Stoffe im kommunalen Abwasser untersucht werden müssen.
Zukunftsaussichten und Terminplanung
Die Initiative Baukultur wurde frühzeitig in die Planungen einbezogen, um die baukulturellen Interessen zu wahren. Die Gesamtdauer der Baumaßnahmen ist auf mehrere Jahre ausgelegt, mit einem geplanten Abschluss der Arbeiten bis 2029. Der Beitrag der modernisierten Kläranlage zur Abwasserbehandlung ist entscheidend, um die Umwelt zu schützen und eine nachhaltige Wasserwirtschaft in der Region zu fördern.
Mit dem heutigen Baustart in der Rheinallee ist Boppard auf einem vielversprechenden Weg, um die Abwasserentsorgung in der Stadt nicht nur zu zentralisieren, sondern auch nachhaltig zu gestalten und den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden.