Am 17. Februar 2025 versammelten sich etwa 500 Menschen in Simmern, um für Demokratie und Vielfalt zu demonstrieren. Die Kundgebung, die von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis organisiert wurde, stand unter dem Motto „Grenzenlose Solidarität – Keine Stimme für Hass und soziale Ungleichheit“. Zu dem Bündnis gehörten diverse Organisationen, darunter die Attac Regionalgruppe Hunsrück-Nahe, die Friedensinitiative Hunsrück und die Frauenforum Rhein-Hunsrück. Die Veranstalter äußerten sich erfreut über die hohe Teilnehmerzahl, die die Bedeutung einer offenen Gesellschaft unterstrich, wie wochenspiegellive.de berichtete.
Im Rahmen der Kundgebung wurde ein starkes Zeichen gegen die Übernahme rechter Inhalte durch demokratische Parteien gesetzt. Der DGB-Vertreter Michael Christ forderte grundlegende Veränderungen, wie eine funktionierende Infrastruktur, sichere Renten und gesunde Arbeitsbedingungen. Der Schwerpunkt lag auch auf der sozialen Ungleichheit, die in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen hat. Daten zeigen, dass die Armutsquote zuletzt einen Höchststand von 17,8 % erreicht hat und dass besonders Alleinerziehende und Menschen mit Migrationshintergrund überdurchschnittlich betroffen sind, wie in einer Analyse von boeckler.de zu lesen ist.
Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz
Die Demonstranten in Simmern thematisierten auch die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, mit konkreten Forderungen nach einer zukunftsfähigen Wirtschaftspolitik und engagiertem Klima- und Umweltschutz. Der Klimaschutz wurde auch in einer parallel dazu stattfindenden Demonstration in Berlin, wo mindestens 8.000 Menschen zusammenkamen, gefordert. Diese wurden von der Initiative „Fridays for Future“ mobilisiert, die daraufhin zur Wahl aufrief – ein Zeichen, dass der Klimawandel nicht in den Hintergrund gedrängt werden dürfe. Aktivistin Luisa Neubauer wies darauf hin, dass die Politik den Klimaschutz nicht vergessen dürfe. Die Forderungen reichen von erneuerbaren Energien über soziale Gerechtigkeit bis hin zu Klimaneutralität bis 2035, wie rbb24.de berichtete.
Die dringende Notwendigkeit, soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten abzubauen, wurde mit Nachdruck betont. Sprecher betonten, dass Ungleichheit, die in Deutschland zunimmt, nicht nur zu sozialer Desintegration führen kann, sondern auch politische Entfremdung fördert. Der Gini-Koeffizient für Einkommensungleichheit hat, seit 2010, einen alarmierenden Anstieg von 0,28 auf 0,31 erreicht, was als das höchste Niveau seit der Wiedervereinigung gilt.
Mit einem Musikbeitrag von Sänger Jochem Prämaßing und dem attac Projektchor wurde die Kundgebung in Simmern musikalisch untermalt. Zu Beginn der Veranstaltung gedachten die Teilnehmenden mit einer Schweigeminute der Opfer rechtsextremer, islamistischer und anderer menschenverachtender Gewalt. Die Mobilisierung zeigt, dass das Bewusstsein für Demokratie und soziale Unrechtmäßigkeiten in der Gesellschaft weiter wächst und die Forderung nach einer gerechten und umweltbewussten Politik nicht aus der öffentlichen Debatte verschwinden wird.