Die Diezer Kita am Hain hat große Pläne für die Zukunft: Eine Erweiterung der Einrichtung steht bevor. Dies ist eine Reaktion auf die hohe Nachfrage an Betreuungsplätzen sowie die langen Wartelisten in anderen Kitas der Stadt. Die Maßnahme wurde in den Ausschüssen und im Stadtrat eingehend besprochen und erhielt schließlich die Zustimmung des Diezer Stadtrats. Der Mietvertrag für die neuen Räumlichkeiten in der ehemaligen Mutter-Kind-Klinik in der Felkestraße wurde von Stadtbürgermeisterin Annette Wick und Eigentümer Marcel Kremer unterzeichnet, was einen bedeutenden Schritt in Richtung der Umsetzung dieser Pläne markiert.
Aktuell bietet die Diezer Kita 70 Betreuungsplätze, doch im Zuge des Umbaus werden 50 zusätzliche Plätze geschaffen. Diese Erweiterung wird voraussichtlich im vierten Quartal 2025 oder spätestens im ersten Quartal 2026 abgeschlossen sein. Das Konzept umfasst die Schaffung eines Mehrgenerationenhauses, in dem Senioren und Kinder zusammenleben und intergenerative Begegnungen gefördert werden.
Integration von Jung und Alt
Im selben Gebäude, in dem die Kita untergebracht ist, existiert bereits ein Seniorenzentrum. In der Umgebung befinden sich zudem ein AWO-Seniorenheim sowie eine Seniorenresidenz. Das Mehrgenerationenhaus-Modell hat sich in der Vergangenheit als erfolgreich erwiesen, indem es Kindern und älteren Menschen die Möglichkeit gibt, miteinander zu interagieren und voneinander zu lernen. Solche intergenerativen Ansätze unterstützen die soziale Teilhabe und können die emotionale Kompetenz der Kinder fördern.
Der Bund spielt eine zentrale Rolle beim Ausbau und der Weiterentwicklung der Angebote in der Kindertagesbetreuung. Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird nicht nur eine gute Bildungsgrundlage für Kinder angestrebt, sondern auch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Eltern. Der Ausbau von Betreuungsplätzen erhöht zudem die Chancengleichheit für Kinder und legt einen Grundstein für ihren späteren Bildungs- und Berufsweg.bmfsfj.de berichtet, dass seit 2008 fünf Investitionsprogramme im Wert von insgesamt 5,4 Milliarden Euro aufgelegt wurden, durch die über 750.000 zusätzliche Plätze für Kinder bis zum Schuleintritt geschaffen wurden.
Ausblick auf die Zukunft
Besonders bemerkenswert ist das 5. Investitionsprogramm, das eine Milliarde Euro für 90.000 zusätzliche Betreuungsplätze bereitstellt. Diese Mittel stammen teilweise aus der EU-Initiative NextGenerationEU und sind ein Teil des Konjunkturpakets zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Die Finanzierung liegt in der Verantwortung der Länder und Kommunen, welche die Platzkapazitäten stetig erweitern müssen, um die aktuellen Bedarfe zu decken. Die Betreuungsquote für unter Dreijährige ist von 17,6 % im Jahr 2008 auf 36,4 % im Jahr 2023 angestiegen, was die positiven Entwicklungen im Bereich der frühkindlichen Bildung unterstreicht.
Die Herausforderung bleibt, regionale Unterschiede zu berücksichtigen und Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung und Fachkräftesicherung in der frühkindlichen Bildung zu integrieren. In der Diezer Kita am Hain wird dieser Ansatz durch das intergenerative Konzept des Mehrgenerationenhauses exemplifiziert, das jüngeren und älteren Generationen eine wertvolle Plattform zur Interaktion bietet.