In Lahnstein übernahmen die Narren am 28. Februar 2025 traditionell die Macht, als die Rathauserstürmung stattfand. Oberbürgermeister Lennart Siefert musste an diesem Schwerdonnerstag die Herrschaft an die Karnevalisten abgeben. Das Motto der Veranstaltung lautete „Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff“, was Siefert, der als Kapitän der Stadtverwaltung verkleidet war, eindrucksvoll verkörperte.
Die Feierlichkeiten begannen prächtig, als die Lahnsteiner Tollitäten, darunter Prinz Sascha I. und Lahno-Rhenania Sira I., sowie die Kindertollitäten Jan II. und Frieda I. mit ihrer leuchtenden und farbenfrohen Parade auf dem Salhofplatz einmarschierten. Unterstützt von verschiedenen Karnevalsvereinen, wie der Närrischen Turmgarde und dem Niederlahnsteiner Carneval Verein, wurde die Stimmung mit lautem Getöse und buntem Konfetti angeheizt. Die Stadtverwaltung versuchte, sich gegen die angreifenden Narren mit Konfetti und Luftschlangen zu verteidigen.
Närrische Übernahme
Der Angriff wurde von Kapitänin Ronja (Hoemberger) angeführt, die ihre Crew sicher auf die Bühne führte. Währenddessen spotteten zwei Piraten über die Stadtverwaltung und deren Probleme, die von undichten Kassen bis zu Baustellen-Chaos reichten. Diese provokanten Äußerungen dienten dazu, den Zuschauern die gegenwärtigen Herausforderungen der Stadt verdeutlichen.
Die Situation eskalierte, als Beigeordneter Manfred Radermacher von den Piraten gefangen genommen wurde. Kapitänin Ronja forderte Siefert zu einem kämpferischen Duell heraus, das auf dem Wehrgang des Rathauses ausgetragen wurde. Im Rahmen eines packenden Kampftanzes musste sich der Oberbürgermeister geschlagen geben.
Die Entdeckung der Schatztruhe
Nach einer heftigen Auseinandersetzung verriet Siefert den Standort seiner Schatztruhe, die die Narren erwartungsvoll entgegennahmen. Zu ihrer Enttäuschung enthielt die Schatztruhe allerdings nur Spielzeug und Süßigkeiten, anstatt des vermuteten Goldes. Diese humorvolle Wendung war ein Zeichen des närrischen Spirits, den der Karneval in Lahnstein verkörpert.
In einem letzten Akt der Demütigung wurde Siefert zur Planke geführt, was symbolisch das Ende seiner Regentschaft markierte. Die Narren hatten nun das Kommando über Lahnstein übernommen und zeigten damit auf lebhafte Art und Weise, wie tief verwurzelt der Karneval in der kulturellen Identität der Stadt ist. Der Spaß, die Tradition und die Gemeinschaft, die bei solchen Veranstaltungen erlebt wird, tragen maßgeblich dazu bei, den sozialen Zusammenhalt in Lahnstein zu stärken. Diese gelungenen Festivitäten sind ein wunderbares Beispiel für den lebendigen Karnevalsgeist, der die Stadt über die Jahre hinweg begleitet hat.
Wie ben-kurier.de und aktuell4u.de berichten, war die Rathauserstürmung ein voller Erfolg und glänzte mit Traditionsbewusstsein und närrischem Humor.