Die Deutschen Bahn startet am 20. Januar 2025 mit dem Bau von sieben neuen Lärmschutzwänden in Saarbrücken-Ost. Dieses wichtige Projekt ist Teil der umfassenden Initiative „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes“, deren Ziel es ist, die Lärmbelastung für Anwohner:innen zu reduzieren, die entlang der Bahnstrecke Mannheim – Saarbrücken wohnen. Die Schallschutzwände werden entlang der Gleise in den Stadtteilen Eschberg, Schafbrücke und Scheidt errichtet und haben eine Höhe von drei Metern. Insgesamt werden die Wände eine Länge von etwa 7.700 Metern erreichen, was erhebliche Fortschritte für die Lärmminderung verspricht. Das Investitionsvolumen für diese Maßnahmen beläuft sich auf ca. 18,3 Millionen Euro, wie deutschebahn.com berichtet.
Die Bauarbeiten sind in zwei Hauptzeiträume aufgeteilt: vom 20. Januar bis zum 7. Juni 2025 sowie vom 23. August bis zum 5. Dezember 2025. Während dieser Zeiten kommen schwere Maschinen wie Bagger, Radlader und Rüttelplatten zum Einsatz, um eine zügige Errichtung der Wände zu gewährleisten. Anwohner sollten auch mit gewissen Einschränkungen rechnen. Die Bauarbeiten werden teilweise in der Nacht durchgeführt, was die Nutzung der angrenzenden Straßen beeinträchtigen könnte. Lärmerzeugende Arbeiten sind an Wochentagen allgemein zwischen 14:00 und 23:00 Uhr sowie nachts von 22:00 bis 5:00 Uhr geplant, insbesondere vom 26. März bis 9. Mai. Umleitungen werden in Absprache mit den Straßenbehörden eingerichtet.
Ein multifunktionales Lärmschutzkonzept
Die Initiative zur Errichtung von Lärmschutzwänden wird von der Deutschen Bahn als integralen Bestandteil eines größeren Ziels betrachtet: der Minimierung des Lärms im Einklang mit städtebaulichen Anforderungen. Diese Balance zwischen Lärmminderung und der Verträglichkeit der Bauprojekte mit der Umgebung ist essenziell, wie auch auf nachhaltigkeit.deutschebahn.com ausgeführt wird. Im Sinne der Akzeptanz und der ästhetischen Gestaltung sollen in Zukunft auch optisch ansprechende Lärmschutzwände errichtet werden, etwa bei künftigen Projekten wie der Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung. Hierbei können innovative Materialien und Designs zum Einsatz kommen, die sowohl funktional als auch attraktiv sind.
Zusätzlich zu den neuen Lärmschutzwänden werden passive Lärmsanierungsmaßnahmen in Betracht gezogen. Diese beinhalten beispielsweise den Einbau von Schallschutzfenstern oder -lüftern in betroffenen Wohngebieten. Solche Maßnahmen ergänzen die aktiven Lärmschutzstrategien und tragen dazu bei, den Lärmschutz umfassend zu optimieren.
Langfristige Lärmminderungsstrategien
Die Diskussion über effektive Lärmminderung ist nicht neu. Eine Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beleuchtet seit Jahren verschiedene Konzepte zur Lärmminderung auf baulich-räumlicher Ebene. Dabei wird deutlich, dass erfolgreiche Lärmminderungsstrategien eine enge Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand, privaten Eigentümern und Anwohnern erfordern, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Städte wie Bottrop, Berlin und München sind bereits positive Beispiele hierfür, die in der BBSR-Studie beleuchtet wurden.
Insgesamt zeigt das Projekt in Saarbrücken-Ost das Engagement der Deutschen Bahn, nicht nur die akustische Situation für die Anwohner zu verbessern, sondern auch eine umweltbewusste und städtebaulich verträgliche Lösung zu finden. Mit der Einführung von modernen Lärmschutzwänden wird ein weiterer Schritt in Richtung einer bundesweiten Lärmminderung gegangen, die auch die Bedürfnisse der betroffenen Bürger:innen berücksichtigt.