Am 17. März 2025 wird im Schreiwer-Hais´l ein bedeutendes Jubiläum gefeiert: 30 Jahre Bestehen. Norbert Schneider, ein engagierter Förderer der Mundartkultur, eröffnete das Jubiläumsjahr mit einem besonderen Buchgeschenk. Betreiberin Beate Holzwarth, die in der Vergangenheit sogar mit dem Gedanken gespielt hatte, das Hais´l aufzugeben, verkündete stolz: „Ich hab’s geschafft!“ Diese Worte unterstreichen den Erfolg und die Hingabe, die in den letzten drei Jahrzehnten in das Kulturgut geflossen sind. Fragen zur Präsenz des Hais´l in der Zeitung sowie zu geplanten Veranstaltungen wurden angestoßen, die Holzwarth mit Begeisterung beantwortete.
Große Veranstaltungen stehen am Programm, darunter Auftritte von Gisela Gall am 6. April und Manfred Krämer, der am 4. Mai seinen Krimi „Sicilia-Express“ präsentieren wird. Am 13. Juli treten Olga Lenkeit und Patricia Polizzano mit dem Stück „Verloren“ auf, gefolgt von Ernst Käshammer und Nicola Polizzano, die am 27. Juli mit „Mit lauten und leisen Tönen“ zu sehen sein werden. Für die Feierlichkeiten brachte Schneider einen schmiedeeisernen Kerzenständer mit, der als Überraschungsgast fungierte. Dieser Kerzenständer, der nicht verkauft werden konnte, wurde als Spende angeboten, jedoch bleibt er bislang in Schneiders Garage.
Unterstützung der Mundartkultur
Norbert Schneider nutzte die Gelegenheit, um dem Publikum mit seinem Text „E Gedankebrief“ an seinen Enkel die Bedeutung des Unsichtbaren nahezubringen. In seinen Ausführungen hob er die wertvolle Rolle der Mundart hervor, gekennzeichnet durch ihre bilderreiche Sprache. Schneider demonstrierte eindrucksvoll den Unterschied zwischen Hochdeutsch und Pfälzisch — eine wichtige Differenzierung, die die lokale Identität stärkt.
Sein Buch „… unn mei Herz schleet Borzelbääm!“ widmet sich emotionalen Erlebnissen und ist eine Hommage an die reichhaltige Tradition der Mundart. Das Genre der Komödie, das im Mundarttheater vorherrscht, greift oft auf Mythen und Legenden zurück, die tief in der regionalen Kultur verwurzelt sind. Die Aufführungen finden in authentischen Rahmenbedingungen wie Saalbühnen und historischen Theaterräumen statt und fördern die Breitenkultur im ländlichen Raum.
Die Mundartkultur ist nicht nur ein Kunstgenre. Ihre Verpflichtung zur Pflege von Brauchtum und Dialekt verbindet die Akteure eng mit ihrer Gemeinde. Das Mundarttheater steht im Dialog mit der örtlichen Geschichte und bezieht die Bevölkerung aktiv mit ein. Es schafft eine kulturelle Identität und stärkt das Heimatgefühlt sowohl bei den Mitwirkenden als auch beim Publikum.
Unser Blick auf die Zukunft des Schreiwer-Hais´l bleibt optimistisch. Verknüpfungen von Tradition und zeitgemäßer Umsetzung tragen dazu bei, dass diese besondere Spielstätte auch weiterhin ein Ort des Herzklopfens bleibt. Der Gemeinschaft und der Mundart gilt es auch in den kommenden Jahren mit voller Leidenschaft nachzuspüren, während sich das Schreiwer-Hais´l in die nächsten Jahrzehnte begibt.
Für weitere Informationen über die Veranstaltung und die Mundartkultur können Interessierte die Berichterstattung von Rheinpfalz und Mannheimer Morgen verfolgen sowie sich näher mit den Informationen auf UNESCO auseinandersetzen.