Rainer Dörrzapf, geboren am 6. März 1950 in Ludwigshafen am Rhein, feiert bald seinen 75. Geburtstag und blickt auf eine eindrucksvolle Karriere als Gewichtheber zurück. Nach einer überstandenen Kinderlähmung entdeckte er 1964 das Gewichtheben, das er als Folge seiner Ringerfahrung erlernte. Bei ausschließlich positiven Erinnerungen an seine Zeit beim AC Mutterstadt, wo er den Grundstein seiner sportlichen Laufbahn legte, entwickelte sich Dörrzapf schnell zu einem der Besten seines Fachs.
Bereits im Alter von 20 Jahren stieg er in die Weltklasse des Gewichthebens auf. Unter großem Medieninteresse trat Dörrzapf 1972 nach einer beeindruckenden Zeit als Leistungssportler in die Geschichtsbücher ein, als er bei den Olympischen Spielen in München im Schwergewicht Weltmeister im Reißen wurde und mit einem Gewicht von 165 kg die Goldmedaille holte. Diese Errungenschaft war der Höhepunkt seiner Karriere, die von 1968 bis 1976 dauerte.
Eine blitzende Karriere und ihre Herausforderungen
Die Wettkämpfe der Jahre 1968 und 1970 waren für Dörrzapf von besonderer Bedeutung; er gewann dreimal den deutschen Jugendmeistertitel und erzielte internationale Erfolge, darunter der Sieg beim Donau-Cup der Junioren in Budapest 1968. Auch bei den Europameisterschaften in Leningrad 1968 belegte er den achten Platz. Der Weg zur Weltmeisterschaft war jedoch nicht ohne Rückschläge: Verletzungen begleiteten ihn in den 1970er-Jahren und zwangen ihn 1976, seine aktive Karriere prematurely zu beenden.
Nach seiner Zeit als Aktiver wandte sich Dörrzapf dem Coaching zu. Er wurde Sportlehrer und erwarb 1979 sein Trainerdiplom, bevor er 1981 als Bundestrainer beim Bundesverband Deutscher Gewichtheber (BVDG) anfing. In dieser Rolle prägte er viele junge Talente, darunter Manfred Nerlinger und Martin Zawieja, und arbeitete am Bundesleistungszentrum in Leimen bis 2003 sowie am Olympiastützpunkt Heidelberg bis zu seinem Ruhestand 2013.
Vom Sportler zum Trainer und Mentor
Rainer Dörrzapf gibt seiner Leidenschaft weiterhin Ausdruck: Er hält Vorträge über Kraft- und Athletiktraining und engagiert sich ehrenamtlich beim AC Mutterstadt. Besondere Freude hat er an der Betreuung seines Sohnes André, der ebenfalls im Gewichtheben erfolgreich ist und Deutscher Jugend- und Juniorenmeister wurde. Dörrzapf bleibt damit nicht nur mit dem Sport, sondern auch mit seiner Familie eng verbunden.
Für seine Beiträge und Erfolge im Sport wurde er mit mehreren Auszeichnungen geehrt, darunter das Silberne Lorbeerblatt, das ihm von Bundespräsident Walter Scheel verliehen wurde. In einer Zeit, in der sich das Gewichtheben ständig weiterentwickelt, sind Dörrzapfs Leistungen nicht nur ein Teil der Geschichte, sondern auch ein Ansporn für zukünftige Generationen.
Die Liste der Wettkampfergebnisse zeigt die beachtlichen Erfolge von Rainer Dörrzapf:
Jahr | Wettbewerb | Platzierung | Gewicht (kg) |
---|---|---|---|
1968 | Donau Cup Junioren in Budapest | 1. Platz | 420 |
1968 | EM in Leningrad | 8. Platz | 427,5 |
1968 | OS in Mexiko-Stadt | 11. Platz | 435 |
1970 | Donau Cup Junioren in Lörrach | 1. Platz | 470 |
1970 | WM in Columbus/USA | 7. Platz | 470 |
1972 | OS in München | 8. Platz | 522,5 |
1972 | WM | Goldmedaille im Reißen | 165 |
1970 | WM | Silbermedaille im Reißen | 145 |
Dörrzapfs beeindruckende Lebensgeschichte ist ein Beispiel für Hingabe und Hartnäckigkeit im Leistungssport. Sein leidenschaftlicher Einsatz für den Nachwuchs des Gewichthebens beim AC Mutterstadt zeigt, dass er für den Sport und die kommenden Generationen weiterhin von großer Bedeutung bleibt. Siehe hierzu auch Wikipedia für weitere Details zu seinem Werdegang und den Wettkämpfen.