Die Handelsbeziehungen zwischen Rheinland-Pfalz und Frankreich haben sich in den letzten Jahren als äußerst dynamisch erwiesen. Laut den neuesten Publikationen des Statistischen Landesamts wurden 2023 Waren im Wert von 6,1 Milliarden Euro nach Frankreich exportiert. Damit ist Frankreich das wichtigste Exportland für die rheinland-pfälzische Wirtschaft und steht als Hauptpartner deutlich an der Spitze der Exportziele.
Zusätzlich belegen die Importzahlen, dass Frankreich 2023 mit 3,9 Milliarden Euro den zweiten Platz bei den Einfuhren nach Rheinland-Pfalz einnimmt. Dieser Status verdeutlicht die enge wirtschaftliche Verknüpfung zwischen den beiden Ländern.
In den letzten Jahren zeigte sich ein positiver Trend für die Handelsbeziehungen. Zwischen 2014 und 2023 sind die Exporte nach Frankreich um 20 Prozent gestiegen. Die Importe aus dem Nachbarland haben sogar um 35 Prozent zugenommen. Diese Entwicklungen belegen die wachsende Bedeutung Frankreichs für die rheinland-pfälzische Wirtschaft, wie auch die Stern feststellt.
Rückgang der Handelszahlen 2024
Trotz des langfristigen Aufwärtstrends zeichnen sich bereits negative Entwicklungen im aktuellen Jahr ab. In den ersten drei Quartalen 2024 gingen die Ausfuhren nach Frankreich auf 4,9 Milliarden Euro zurück, was einem Rückgang von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch die Einfuhren sanken, um 8,6 Prozent auf 3 Milliarden Euro. Diese Entwicklung wirft Fragen zur künftigen Stabilität der Handelsbeziehungen auf und zeigt, dass der Markt volatil ist.
Die Hauptgüter, die nach Frankreich exportiert werden, sind Kraftwagen und -teile. 2023 betrug der Gesamtwert der exportierten Kraftwagen und -teile 1,6 Milliarden Euro, was 27 Prozent der gesamten Exporte in dieses Land ausmacht. Auch bei den Importen spielen Kraftwagen und -teile eine zentrale Rolle mit einem Wert von 987 Millionen Euro, der ein Viertel aller Einfuhren aus Frankreich ausmacht.
Historische und kulturelle Dimension
Diese ökonomischen Beziehungen stehen nicht isoliert, sondern sind in einem historischen Kontext zu betrachten. Der Deutsch-Französische Tag, der seit 2003 jährlich am 22. Januar gefeiert wird, erinnert an die Unterzeichnung des Élysée-Vertrags im Jahr 1963, der als Fundament für die deutsch-französische Freundschaft gilt. Dieses zeitgeschichtlich bedeutende Ereignis hat auch die Grundlage für die heutigen Handelsbeziehungen gelegt.
Insgesamt ist zu beobachten, dass Rheinland-Pfalz auch weiterhin auf eine enge Beziehung zu Frankreich setzt. Die Entwicklungen der letzten Jahre und die anhaltenden Bestrebungen zur Zusammenarbeit unterstreichen die Relevanz dieses bilateralen Handels. Trotz der gegenwärtigen Rückgänge in den Handelszahlen bleibt die Perspektive auf eine positive Zukunft und eine weitere Vertiefung der wirtschaftlichen Partnerschaft bestehen, wie unter anderem durch die Bundesbank unterstützt wird.