Am Samstag, dem 1. April 2025, wird ein ganz besonderes Konzert in der Pfarrkirche St. Jakobus in Schifferstadt stattfinden. Der Münchener Domorganist Ruben Sturm wird einen Abend mit Orgelimprovisationen zu Themen der Fasten- und Passionszeit gestalten. Der gebürtige Speyerer und in Schifferstadt aufgewachsene Musiker hat sich bereits in der Vergangenheit als virtuoser Interpret etabliert.
Sturm, der einst als Organist in der St. Jakobus Pfarrkirche tätig war, kehrt nun zu der Orgel zurück, die er selbst vor 25 Jahren mitgeplant hat. Diese Vleugelsorgel, die seit ihrer Einweihung im Jahr 1999 für Gottesdienste und Konzerte genutzt wird, ist bekannt für ihre Vielzahl an Klangfarben. Kirchenmusik St. Jakobus wertet die Orgel als ein bedeutendes musikalisches Kunstwerk.
Ein Programm voller Improvisation
Das Konzert wird um 19 Uhr beginnen und der Eintritt ist kostenlos. Dennoch wird um eine Spende für die Orgel gebeten. Ruben Sturm wird im Rahmen seines Programms unterschiedliche Stile der Improvisation präsentieren, darunter Barock, Romantik und Neoklassik. Dabei kommen Melodien aus dem Gotteslob, wie „Du Sonne der Gerechtigkeit“ und „O Mensch, bewein‘ dein‘ Sünde groß“, zum Einsatz. Bei den Improvisationen wird auch an die Komponisten Erhard Quack und Josef Stein erinnert, deren Einflüsse auf das Werk von Sturm nicht zu übersehen sind.
Um die Bedeutung der Orgel in St. Jakobus zu verstehen, ist es wichtig, die Geschichte ihrer Entstehung zu betrachten. Im Jahr 1993 stellte Orgelsachverständiger Manfred Degen fest, dass die vorherige Orgel von Paul Sattel aus dem Jahr 1952 gravierende Mängel aufwies und eine Renovierung nicht sinnvoll sei. Infolgedessen entschloss sich die Kirchengemeinde, eine neue Orgel in Auftrag zu geben, und die Vleugels-Orgel wurde als das beste Ergebnis eines Auswahlverfahrens gewählt.
Die Vleugelsorgel und ihre Geschichte
Die alte Orgel wurde im Jahr 1999 demontiert, und die neue Orgel wurde in einem aufwendigen Prozess zwischen dem 14. August und dem 24. September 1999 installiert. An diesem Projekt waren sowohl der damalige Organist Huber Mayer als auch der damals 19-jährige Ruben Sturm beteiligt. Die Orgel erfreut sich seither großer Wertschätzung und wurde von namhaften Organisten wie Felix Hell und John G. Scott als klanglich und technisch herausragend anerkannt.
Die Vleugelsorgel ist nicht nur ein zentrales Element der Kirchenmusik in St. Jakobus, sondern auch Teil einer langen Tradition, die bis zu den Ursprüngen der Orgel im 3. Jahrhundert v. Chr. zurückreicht. Die Entwicklung des Instruments, das in der Antike weltweit als Statusobjekt galt, ist bemerkenswert, wie Die Orgel-Seite beschreibt. Im Abendland fand die Orgels ein Comeback und begann im 14. Jahrhundert ihren Siegeszug durch große Stadtkirchen. Diese Tradition und kontinuierliche Entwicklung mündet nun in das bevorstehende Konzert mit Ruben Sturm, das die Bedeutung des Instruments in der heutigen Zeit unterstreicht.