Im Kulturhaushalt der Stadt Wörth zeichnet sich ein besorgniserregendes Bild ab: In den kommenden zwei Jahren fehlen nach den aktuellen Prognosen 49.000 Euro für das Kulturprogramm. Diese Nachricht wurde von rheinpfalz.de veröffentlicht und zeigte die bereits bestehenden finanziellen Engpässe im Kulturetat auf. Geplante Einnahmen für die Jahre 2025 und 2026 von lediglich 125.000 Euro stehen Ausgaben in Höhe von 174.000 Euro gegenüber, was die Notwendigkeit von Veränderungen in der Finanzierung verdeutlicht.
Stephanie Quint, die zuständige Verantwortliche im Kultursektor, informierte den Ausschuss für Kultur, Soziales, Sport und Vereinswesen über diese kritische finanzielle Situation. Besonders auffällig sind die Zuweisungen vom Land, die für die Jahre 2023 und 2024 mit je 30.000 Euro eingeplant waren, jedoch tatsächlich 35.000 Euro betrugen. Im Gegensatz dazu sehen die Planungen für Sponsorengelder von Sparkassen und privaten Unternehmen eine deutliche Diskrepanz auf: So wurden nur 4.050 Euro von den Sparkassen im Jahr 2023 und gar keine Gelder im Jahr 2024 erhalten. Bei privaten Unternehmen blieben die tatsächlichen Einnahmen hinter den Erwartungen zurück, mit nur 7.500 Euro im Jahr 2023 und null Euro im Jahr 2024.
Rücklagen in der Kulturellen Förderung
Bei den Eintrittsgeldern hingegen können positive Zahlen verzeichnet werden. Es wurden 70.598 Euro für 2023 und 85.118 Euro für 2024 eingenommen, was über den Planungen von jeweils 60.000 Euro liegt. Insgesamt übertrafen die Gesamterlöse die Planungen: über 117.000 Euro in 2023 und über 120.000 Euro in 2024. Dennoch bleibt der Kulturetat hinter den Möglichkeiten zurück; die Aufwendungen für Künstlerhonorare und Sachbedarf beliefen sich auf 169.000 Euro, was zu einem Minus von 54.000 Euro führte.
Im Ausschuss wurde intensiv über die notwendigen Maßnahmen diskutiert, um die Finanzierungslücke zu schließen. Klaus Ritter von der CDU hob die Dringlichkeit hervor, Sponsoren aktiver zu gewinnen. Das Ziel sei es, das Defizit unter 20.000 Euro zu halten. Dennoch wurde klar, dass Kosteneinsparungen unausweichlich sind; so soll das Sommerprogramm 2023 zwar stattfinden, die Sommerbühne wird jedoch aus finanziellen Gründen nicht weitergeführt.
Bundeskulturfonds und Kürzungen
Diese Einschnitte betreffen insbesondere die freie Szene, mit einem geschätzten Verlust von rund 10 Millionen Euro in der Darstellenden Kunst. Zudem wird erwartet, dass die geplante Streichung aller Zuschüsse für das Bündnis internationaler Produktionshäuser gravierende Folgen haben könnte. Kulturstaatsministerin Claudia Roth verteidigte die Neupriorisierung des Kulturetats, erhöhte jedoch die Bedenken über die Auswirkungen dieser Kürzungen auf die kulturelle Vielfalt in den Bundesländern.
Widerstand formiert sich in der Kulturszene; eine Petition, die von Regisseurin Heinrich Horwitz initiiert wurde, hat über 36.000 Unterschriften gesammelt und fordert die Rücknahme der Kürzungspläne. Die Kritik erstreckt sich über verschiedene Einrichtungen, darunter die Stiftung Kunstfonds und Landeskulturräte, was deutliche Sorgen über die zukünftige finanzielle Unterstützung und die kulturelle Infrastruktur in Deutschland zeigt.