Am Sonntagabend gegen 23 Uhr starten die ersten Ersatzbusse für Reisende zwischen den Städten Speyer und Schifferstadt. Diese Maßnahme tritt in Kraft, da die Bahnlinie seit mehr als einem Monat gesperrt ist und die Sperrung bis zum 26. März andauern wird. Der Bahnhof Speyer wird in diesem Zeitraum zur Endstation für S-Bahnen aus Richtung Germersheim, während Speyer gleichzeitig der Ausgangspunkt für Fahrten in südliche Richtung darstellt. Reisenden wird empfohlen, den Schienenersatzverkehr zu nutzen, der die Haltepunkte Speyer-Nord und Schifferstadt-Süd ansteuert.
Die Umstellung betrifft auch die Regionalexpress-Linie 4 zwischen Ludwigshafen und Karlsruhe, deren Fahrten während der Streckensperrung vollständig eingestellt sind. Eine Zugfahrt von Germersheim nach Schifferstadt gestaltet sich mit Umstiegen als deutlich zeitintensiver, sie dauert nun rund 45 Minuten, während sie normalerweise nur 20 Minuten in der S-Bahn beansprucht. In den Morgen- und Abendstunden können außerdem einige S-Bahn-Fahrten zwischen Speyer und Germersheim ganz ausfallen, was die Reisenden vor zusätzliche Herausforderungen stellt.
Bauarbeiten und Infrastrukturmaßnahmen
Die zugrunde liegende Ursache der Sperrung ist die Beseitigung des gefährlichen Bahnübergangs in der Iggelheimer Straße (K14) in Schifferstadt. Im Zuge dieser Maßnahmen wird ein neues Brückenbauwerk eingezogen. Der Verkehrsbereich im Umfeld des Festplatzes in Schifferstadt ist der zentrale Punkt für die umfangreichen Arbeiten, die rund um die Uhr durchgeführt werden.
Die Arbeiten umfassen den Rückbau eines Teilstücks der zweigleisigen Schienenstrecke sowie den Einbau eines neuen Brückenbauwerks. Parallel dazu finden Umbaumaßnahmen für die künftige Straßenunterführung, einschließlich der Herstellung der Seitenwände und der Bodenplatte, statt. Die Rohbauarbeiten sollen bis Ende 2025 abgeschlossen werden, während die abschließenden Straßenarbeiten bis 2026 andauern. Eine Verkehrsfreigabe wird voraussichtlich Ende 2026 oder Anfang 2027 möglich sein, was auch von den Anwohnern und Verkehrsteilnehmern Geduld erfordert.
Die Beseitigung des Bahnübergangs zielt darauf ab, die Sicherheit und Effizienz des Schienenverkehrs in der Region zu erhöhen. Der jährliche Trend im Schienenpersonenverkehr zeigt einen stetigen Anstieg der Fahrgastzahlen in vielen EU-Staaten, was die Relevanz solcher Infrastrukturprojekte unterstreicht. Im Jahr 2023 wurden EU-weit 429 Milliarden Personenkilometer (Pkm) auf der Schiene zurückgelegt, was den höchsten Wert seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2004 darstellt. Für die Fahrgäste in Deutschland und den angrenzenden Ländern könnte diese Maßnahme also langfristig von Vorteil sein, trotz der aktuellen Unannehmlichkeiten.
In der Eurostat-Datenbank sind weitere Daten über die Fahrgastzahlen und Personenkilometer verfügbar, wo auch Informationen zu den Entwicklungen im Schienenverkehr in den einzelnen EU-Staaten abgerufen werden können. Dies ist besonders relevant, da die Zahl der Fahrgäste in vielen Regionen seit den dramatischen Rückgängen während der Pandemie 2020 stark angestiegen ist, was die Notwendigkeit von infrastrukturellen Anpassungen und Verbesserungen verdeutlicht.