Die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 steht vor der Tür und verspricht ein bedeutsames Ereignis zu werden, insbesondere für die rund 2,3 Millionen Erstwählerinnen und Erstwähler in Deutschland. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind in dieser Gruppe sowohl frisch volljährige Jugendliche als auch neu eingebürgerte Bürger vertreten, die erstmals ihre Stimme abgeben dürfen. Diese Bundestagswahl stellt für viele eine wichtige Gelegenheit dar, sich aktiv in die politische Landschaft ihres neuen Heimatlandes einzubringen. Tagesschau berichtet über Porträts einiger dieser Erstwähler, die ihre persönlichen Beweggründe und Herausforderungen teilen.
Die Bedeutung der bevorstehenden Wahl ist für viele nicht nur eine Frage der Teilnahme, sondern auch eine Chance, die eigene Stimme für Werte wie Sicherheit, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stabilität zu erheben. So möchten beispielsweise der 31-jährige Abdul aus Afghanistan und die 29-jährige Souzan aus Syrien sicherstellen, dass ihre Anliegen Gehör finden und sie aktiv an der Gestaltung ihrer neuen Heimat mitwirken.
Erstwähler im Fokus
Abdul, der seit 2024 ein Kneipenbesitzer ist, hat sich aufgrund der anhaltenden Inflation und der steigenden Lebenshaltungskosten stark mit der wirtschaftlichen Situation in Deutschland beschäftigt. Für ihn ist diese Wahl der Schlüssel zu einem besseren Leben hierzulande. Souzan, die erst seit einem Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, steht ebenso für die neuen Stimmen im Land. Als Journalistin beschäftigt sie sich mit sozialen Themen und der Sicherheit, wobei sie auch betont, die gleichen Rechte anderen Menschen zu ermöglichen, die eine ähnliche Reise wie sie durchgemacht haben.
Ein weiterer prominenter Erstwähler ist Mahdi aus Speyer, dessen Wurzeln im Irak liegen. Er erhielt 2022 die Staatsbürgerschaft und bringt eine interessante Perspektive mit, denn in seinem Heimatland konnte er zweimal nicht wählen. Mahdi, der mittlerweile als Gefäßchirurg arbeitet, sieht die bevorstehende Abstimmung als eine wichtige Möglichkeit, seinen politischen Standpunkt zu vertreten und an der Demokratie teilzuhaben.
Arezoo, eine 25-jährige Afghanin in der Ausbildung zur Friseurin, legt besonders Wert auf Frauenrechte und die Freiheit, die ihr durch die neue Staatsbürgerschaft zusteht. Schließlich spricht Ahmed aus Koblenz, der seit 2014 in Deutschland lebt, über die praktischen Herausforderungen des Lebens hier, besonders in Bezug auf erschwinglichen Wohnraum und Energiekosten.
Einbürgerungszahlen und Der Einfluss auf die Wählerschaft
In Hessen beispielsweise wurden seit 2021 über 55.000 Menschen eingebürgert, darunter viele aus Syrien, Türkei und Rumänien. Diese Zahlen spiegeln sich in der wachsenden Vielfalt der Wählerschaft wider, die an der bevorstehenden Bundestagswahl teilnehmen wird. Hessenschau hat über die Erlebniswelten neu eingebürgerter Personen berichtet und deren Ansichten zu aktuellen politischen Themen zusammengetragen.
Abdulmounem Alowis, der 2016 aus Syrien nach Deutschland kam, hat seit Mai 2022 die deutsche Staatsbürgerschaft und sieht in seiner ersten Wahl eine große Verantwortung, um die Zukunft Deutschlands aktiv mitzugestalten. Gleiches gilt für die Architektin Paula Kons aus Rumänien, die den Klimaschutz und die Unterstützung der Ukraine als zentrale Themen ihrer politischen Agenda ansieht.
Die Vielfalt der Erstwähler trägt mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven zu einer dynamischen politischen Diskussion bei. Tagesschau hebt hervor, dass der Anteil der Eingebürgerten an der Wählerschaft wächst und wichtige soziale und wirtschaftliche Fragestellungen zunehmend in den Vordergrund rücken.
Die bevorstehende Wahl wird also nicht nur für die Erstwähler, sondern für die gesamte Gesellschaft von großer Bedeutung sein. Die Stimmen dieser neuen Wählergruppe könnten entscheidend für die künftige politische Ausrichtung Deutschlands sein.