Der Verein der Freunde und Förderer des Seniorenbüros Speyer hat einen neuen Vorstand gewählt. Alexandra Mally übernimmt den Vorsitz von Reinhard Kreimer, der seit Anfang 2023 aktiv war. Mally ist als Gemeindeschwester plus tätig und wird in ihrer Funktion von Stellvertreterin Bettina Wilking-Kuhlein, Kassenwart Michael Müller, Schriftführerin Eva Maria Walther sowie den Beisitzern Andrea Frieß, Hanne Kleinen und Heinz Bullinger unterstützt. Der Verein ist seit 1998 ein verlässlicher Partner des Seniorenbüros Speyer, sowohl finanziell als auch ideell. Zudem gestaltet er die Zeitschrift „aktiv dabei“ und agiert als Filmpate für das „Europäische Filmfestival der Generationen“, welches einen wichtigen Beitrag zur intergenerationellen Verständigung leistet.
Das „Europäische Filmfestival der Generationen“ wurde nach einer Corona-bedingten Pause im November zum Leben erweckt. Hierzu nahmen die Initiativen, darunter die „Generationen Initiative Kronau“, teil. Das Festival, das vom Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg organisiert wird und unter dem Schirm des „Deutschen Alterspreises“ steht, vereint fast 150 deutsche und internationale Veranstalter. Das Ziel des Festivals ist es, durch ausgewählte Filme Anreize zur Gemeinschaftsbildung zu schaffen.
Schwerpunkte des Festivals
Die „Generationen Initiative Kronau“ wählte für ihre Präsentation Themen, die den Austausch zwischen den Generationen fördern: Die Unterstützung junger Familien durch Senioren sowie die Förderung digitaler Fähigkeiten bei älteren Menschen waren im Fokus. So wurde am ersten Filmabend der Film „Enkel für Anfänger“ gezeigt. Dieser thematisiert die Erfahrungen von Senioren in der Kinderbetreuung und deckt dabei unterschiedliche Erziehungsvorstellungen auf.
In einem begleitenden Expertengespräch erläuterte Dr. Sonja Ehret von der Universität Heidelberg die Bedeutung intergenerationaler Beziehungen zur Verhinderung von Altersdepressionen. Es wurde auch auf die Notwendigkeit von unterstützenden Angeboten für ein Leihgroßelternsystem hingewiesen, zu dem auch Vermittlungssysteme und Fortbildungsangebote gehören sollten.
Der zweite Filmabend bot mit „Monsieur Pierre geht online“ eine weitere Gelegenheit, die positiven Aspekte der Digitalisierung herauszustellen. In diesem Film entdeckt der Rentner Pierre die Welt des Internets und findet neue Lebensfreude. Dr. Judith Schoch hob hervor, dass digitale Kommunikationsmöglichkeiten Vereinsamung und Altersdepression eindämmen können. Sie betonte zudem die Wichtigkeit realer Treffen, um älteren Menschen das Erlernen digitaler Fähigkeiten zu ermöglichen.
Digitale Teilhabe und Bildung im Alter
Die Themen Bildung und digitale Kompetenzen spielen eine zentrale Rolle für die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen. Das Bundesseniorenministerium verfolgt das Ziel, Bildung und Zugang zu digitalen Technologien für alle älteren Bürger zu fördern. Im Rahmen dieser Initiativen entsteht der „DigitalPakt Alter“, der lokale Anlaufstellen schafft, um ältere Menschen in sozialen, gesundheitlichen und mobilitätsbezogenen Themen zu schulen. Bis zum Ende des Projekts sollen 300 Anlaufstellen eingerichtet werden.
Ein weiteres bedeutendes Projekt ist „Digitaler Engel PLUS“, das mobile Ratgeberteams einsetzt, um digitale Kompetenzen zu vermitteln. Zudem wird im April 2025 das Programm „Bildung und Engagement ein Leben lang“ (BELL) starten, das Bildungsangebote und Engagementmöglichkeiten für Menschen ab 60 Jahren fördern wird. Ziel ist es, Chancen der Digitalisierung für ältere Menschen zugänglich zu machen und ihr Wohlbefinden sowie ihre Gesundheit zu fördern.