Am Speyerer Dom, dem größten erhaltenen romanischen Gotteshaus der Welt, haben umfangreiche Sanierungsarbeiten begonnen. Diese Maßnahmen umfassen die Restaurierung der beiden Osttürme, die seit September 2024 eingerüstet sind. Mit einem Spezialkran wurden tonnenschwere, vormontierte Gerüstteile in rund 70 Meter Höhe gehoben. Dombaumeisterin Hedwig Drabik schätzt die Kosten für den ersten Bauabschnitt auf 1,5 Millionen Euro.
Die Sanierungsarbeiten zielen auf die Erneuerung der Natursteinoberflächen der Fassade und der Turmgiebel ab. Angesichts des Klimawandels und der häufigen Starkregenereignisse wird auch an Verbesserungen beim Regenschutz und bei den Wasserabläufen gearbeitet. Zudem müssen stark beschädigte Zwischendecken aus den 1930er Jahren saniert werden. Die Fertigstellung der Sanierung ist bis zur 1.000-Jahr-Feier des Doms im Jahr 2030 geplant.
Details zu den Sanierungsmaßnahmen
In einem umfassenden Maßnahmenpaket werden obere Turmgeschosse des Südostturms zuerst saniert, gefolgt vom unteren Bereich in einem nächsten Bauabschnitt. Eine 18 Meter lange Gerüstbrücke verbindet während der Arbeiten die beiden Türme. Die beauftragten Gerüstbauer sind Experten für Baudenkmäler und haben auch am Schloss Neuschwanstein gearbeitet.
Neben den Arbeiten an den Türmen führt das Dombauamt laufende Maßnahmen zur Verbesserung des Brand- und Arbeitsschutzes durch. Dazu gehört auch die Anbringung einer Verseilungsanlage am Glockenturm, die die Sicherheit bei Arbeiten in großen Höhen erhöht. Außerdem wird eine neue Lüftungs- und Heizungsanlage in der Afrakapelle installiert, um Schimmelbildung vorzubeugen. Die wasserführenden Maßnahmen im Anschlussbereich der Seitenschiffdächer sollen helfen, bestehende Feuchteprobleme zu bekämpfen.
Die Sanierungsarbeiten am Speyerer Dom zählen zu einem großen Restaurierungsprojekt, das sich über mehrere Jahre erstrecken wird.
Das Dombauamt hat bereits im Oktober 2021 eine Schadenskartierung der Osttürme durchgeführt und wird in den kommenden Jahren weitere Untersuchungen zur Standsicherheit sowie zur Bausubstanz der Säulen vornehmen. Die restauratorischen Maßnahmen umfassen zudem die Reinigung der Vorhalle, die Bodenreinigung im Mittelschiff, Chorraum und Querhaus sowie die Erneuerung des Leitsystems für Besucher.
Wie die Website des Bistums Speyer berichtete, ist auch die Überarbeitung der Gitteranlage am Ölberg Teil der Sanierungsmaßnahmen, um bestehende Schäden zu beseitigen und die Zugänglichkeit für zukünftige Arbeiten zu gewährleisten. Weitere Initiativen zur Beseitigung von Wasserschäden und zur Verbesserung der Entwässerung sind ebenfalls in Planung.
Zusammenfassend stellt die Sanierung der Speyerer Domtürme ein bedeutendes Projekt dar, das sowohl der Erhaltung des historischen Wahrzeichens als auch der Sicherstellung seiner Funktionalität dient.
Zusätzliche Informationen zur Sanierung wurden von der Stuttgarter Zeitung bereitgestellt. Diese Quellen verdeutlichen die Komplexität und Tragweite der bevorstehenden Restaurierungsmaßnahmen.