Im November 2024 stellte das Bistum Speyer einen umfassenden Entwurf zur Strukturreform vor. Unter dem Motto „Ein Segen sollt ihr sein“ wurde der Plan von Generalvikar Markus Magin und Thomas Kiefer, dem Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, präsentiert. Diese Reform stellt eine Weiterentwicklung des Seelsorgekonzepts „Gemeindepastoral 2015“ dar und reagiert auf die wachsenden Herausforderungen, mit denen die Kirche konfrontiert ist, einschließlich Rückgang der finanziellen und personellen Ressourcen sowie eines zunehmenden Vertrauensverlustes der Gläubigen.
Die Reform sieht die Schaffung von insgesamt 11 Dekanaten vor, wodurch die Anzahl der bisherigen 70 Pfarreien in größere, zukunftsfähige Strukturen umgewandelt werden soll. Die neuen Dekanate sollen als Organisationsebene fungieren und die Seelsorgerinnen und Seelsorger von Verwaltungsaufgaben entlasten, sodass diese mehr Zeit für die Seelsorge schaffen können. Ab 2027 ist geplant, dass alle Priester und pastoralen Mitarbeiter einem Dekanat zugeordnet werden, nicht mehr den einzelnen Pfarreien.
Beteiligung der Gläubigen
Eine zentrale Komponente der Reform ist die Einbeziehung der Gläubigen in den Entscheidungsprozess. Ein offenes Beteiligungsformat ist für den 4. Februar 2025 von 18 bis 20 Uhr via Zoom angesetzt. Interessierte Gläubige müssen sich dazu anmelden, und eine Rückmeldung ist über die E-Mail-Adresse einsegensolltihrsein@bistum-speyer.de möglich. Die Reform wird durch eine Phase der Information und Rückmeldung unterstützt, die bis Februar 2025 andauert. In dieser Zeit finden auch Dekanatsbesuche und Versammlungen statt, um die Meinungen und Anregungen der Gemeindemitglieder zu berücksichtigen.
Die Interessenvertretung wird durch verschiedene Gremien der Kirche sowie durch eine Arbeitsgruppe koordiniert. Der Entwurf wird intensiv diskutiert, wobei die erste Beratungsrunde bis Ende März 2025 dauern wird. Im Anschluss daran wird der Vorschlag in der Diözesanversammlung weiter bearbeitet und überarbeitet, bevor die endgültige Fassung im November 2025 verabschiedet werden soll.
Herausforderungen und Ausblick
Wie Katholisches Dekanat Ludwigshafen erläutert, stehen die Reformen in einem Kontext umfassender Veränderungen in der Gesellschaft und der Kirche. Der Rückgang der Ehrenamtlichen und der Einnahmen aus der Kirchensteuer stellt die Kirche vor pastorale, wirtschaftliche und verwaltungsorganisatorische Herausforderungen. Die Absicht, die Struktur des Bistums zu modernisieren, zielt darauf ab, den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden.
Die Strukturreform des Bistums Speyer ist somit nicht nur eine organisatorische Anpassung, sondern auch ein Schritt in die Zukunft, durch den die Kirche ihren Dienst an den Gläubigen stärken und anpassen möchte. Der Entwurf und die dazugehörigen Informationen sind auf der Website des Bistums unter dem Link www.bistum-speyer.de/segensein zugänglich.