Am 8. März wird der Internationale Frauentag begangen, ein Datum, das nicht nur zur Feier der Errungenschaften von Frauen einlädt, sondern auch um auf bestehende Ungleichheiten aufmerksam zu machen. In Landau finden zu diesem Anlass verschiedene Veranstaltungen statt, die die Gleichstellung der Geschlechter fördern. Die Gleichstellungsbeauftragte Laura Hess kündigte die ersten Aktionswochen zur Geschlechtergerechtigkeit an, die am Donnerstag, den 6. März, beginnen.
Zu den Höhepunkten der Veranstaltungen gehört die Frauenfete mit DJ Sabine im Haus Südstern, die um 19:30 Uhr beginnt. Der Eintritt kostet 5 Euro. Zuvor findet im Universum Theater um 20 Uhr ein Filmabend statt. Gezeigt wird der Film „Ich bin dein Mensch“, der die Geschichte der Wissenschaftlerin Alma und ihrem humanoiden Roboter als Lebenspartner erzählt. Die Tickets sind ab 12,50 Euro erhältlich, was eine Gelegenheit bietet, sich mit einem wichtigen Thema auseinanderzusetzen.
Aktionswochen zur Geschlechtergerechtigkeit
Die aktiven Beiträge zur Geschlechtergerechtigkeit in Landau zielen darauf ab, das Bewusstsein für Gender-Themen zu schärfen. Neben der Eröffnungsveranstaltung mit dem Titel „Wege in und aus der Altersarmut“ am 6. März um 19 Uhr, die in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Südliche Weinstraße durchgeführt wird, planen die Veranstalter weitere Events bis zum 25. Juni. Dazu gehören ein Stadtspaziergang zur feministischen Stadtplanung am 16. März, ein Fahrrad-Repair-Workshop am 20. Mai und eine Abschlussveranstaltung mit dem Workshop „Soziale Gerechtigkeit = Klimagerechtigkeit?“
Diese Aktivitäten würdigen nicht nur den Fortschritt, der in der Gleichstellung erzielt wurde, sondern reflektieren auch die Herausforderungen, die bestehen bleiben. Der Gender Pay Gap beträgt nach aktuellen Statistiken 18 Prozent und der Gender Pension Gap liegt bei über 40 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Frauen im Durchschnitt weniger verdienen und im Alter geringere Renten beziehen als Männer.
Gesellschaftliche Herausforderungen und historische Wurzeln
Die Wurzeln des Weltfrauentags liegen in der Frauenbewegung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dies war eine Zeit, in der Frauen kaum Rechte hatten und politische Betätigung für sie untersagt war. Mit der Weimarer Verfassung erhielten Frauen erstmalig gleiche staatsbürgerliche Rechte, einschließlich des Wahlrechts. Trotz dieser Fortschritte sind bestimmte strukturelle Ungleichheiten geblieben; so beträgt der Frauenanteil im heutigen bayerischen Landtag 27 Prozent, während historisch in der Weimarer Nationalversammlung lediglich 9 Prozent der Abgeordneten Frauen waren.
Oberbürgermeister Dieter Reiter von München betont, dass Gleichberechtigung oft als erreicht angesehen wird, obwohl es weiterhin zahlreiche Herausforderungen gibt, die angegangen werden müssen. Alle drei Tage wird in Deutschland eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet, was auf eine alarmierende Dimension geschlechtsspezifischer Gewalt hinweist, die nicht ignoriert werden darf. Eine Gedenkminute für die Opfer des Femizids würde rund zwei Stunden in Anspruch nehmen, was das Ausmaß des Problems verdeutlicht.
Um die Gleichstellung voranzutreiben, unterstützen Städte wie München gezielt Organisationen und Projekte für eine gewaltfreie, geschlechtergerechte Gesellschaft. Politische Maßnahmen und Reformen, wie etwa die Verbesserung der Kinderbetreuung und flexible Arbeitszeitmodelle, sind notwendig, um bestehende Ungleichheiten zu beseitigen.
Für Interessierte bietet die Webseite von Landau weiterführende Informationen über kommende Veranstaltungen und Initiativen zur Förderung der Gleichstellung landau.de.