Am 16.02.2025 wurde der Polizei in Landau um 03:55 Uhr eine Schlägerei im Ostring, Höhe des Ostring-Centers, gemeldet. Laut news.de sollen mehrere Personen auf einen männlichen Beteiligten eingeschlagen haben. Vor Ort waren die Beteiligten allerdings nicht mehr anzutreffen. Dennoch konnten kleine Bluttropfen auf dem Boden festgestellt werden, was auf die Gewalttaten hinweist. Ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung wurde eingeleitet, und die Ermittlungen laufen. In diesem Zusammenhang sucht die Polizei Zeugen, die Hinweise zur Tat oder den Tätern geben können. Interessierte können sich per E-Mail an pilandau@polizei.rlp.de oder telefonisch unter 06341-287-0 melden.
Diese Vorfälle sind Teil eines größeren Trends, der die Gewaltkriminalität in der Region betrifft. Die aktuelle Kriminalstatistik der Polizeidirektion Landau zeigt, dass im Jahr 2022 im Kreis Südliche Weinstraße insgesamt 185 Straftaten der Kategorie Gewaltkriminalität registriert wurden. Davon waren etwa 16% versuchte Straftaten. Die Aufklärungsquote für gewalttätige Straftaten liegt bei 84%. Von den 207 Tatverdächtigen waren 177 Männer und 30 Frauen, wobei 28% nicht-deutscher Herkunft waren.
Altersverteilung und Trends in der Gewaltkriminalität
Die Altersverteilung der Tatverdächtigen ist alarmierend: 7 unter 21 Jahren, 32 zwischen 21 und 25, 18 zwischen 25 und 30, 32 zwischen 30 und 40, 16 zwischen 40 und 50, 21 zwischen 50 und 60 und 16 über 60 Jahren. Im Vorjahr wurden 135 gewalttätige Straftaten erfasst, mit einer höheren Aufklärungsquote von 91% im Vergleich zu 2022.
Die Gewaltkriminalität ist ein Teilbereich der allgemeinen Kriminalität, und die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamts dokumentiert deren Entwicklungen. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 5,9 Millionen Straftaten erfasst, darunter etwa 214.000 Fälle der Gewaltkriminalität. Dies stellt einen Anstieg von 8,6% im Vergleich zum Vorjahr dar. Der Rückgang der Aufklärungsquote auf 76,5% könnte auf die steigende Zahl der Tatverdächtigen zurückzuführen sein, die mit rund 191.000 einen Höchststand erreicht hat. Die häufigsten Delikte sind gefährliche und schwere Körperverletzungen, für die rund 155.000 registrierte Fälle vorliegen.
Die soziale Dimension der Gewaltkriminalität
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist die Zunahme der Gewalt gegen Polizeibeamte und Rettungskräfte. Im Jahr 2022 wurden etwa 42.800 Gewalttaten gegen Polizeibedienstete erfasst, eine Zahl, die seit nunmehr fünf Jahren kontinuierlich steigt. Rund 168.000 Opfer von Partnerschaftsgewalt und ein Dunkelfeld, das viele solcher Straftaten unentdeckt lässt, verstärken den Eindruck, dass Gewalt in der Gesellschaft ein wachsendes Problem darstellt. Die Statistiken belegen, dass unter den Opfern von Partnerschaftsgewalt etwa 79% Frauen sind.
Die Gewalttaten im gesamten Bundesgebiet reißen nicht ab, und die Polizei bleibt gefordert. Der aktuelle Vorfall in Landau ist lediglich ein weiteres Beispiel für eine besorgniserregende Entwicklung, die sowohl lokale als auch bundesweite Dimensionen hat. Die Ermittlungen zu der Schlägerei werden fortgesetzt, und die Erwartung ist, dass engmaschige Kontrollen und Aufklärung notwendig sind, um diese alarmierenden Trends zu bekämpfen.