Am 1. April 2025 fand eine umfassende Übung der Technischen Einsatzleitung (TEL) des Kreises in der Jugendbildungswerkstatt in Kell am See statt. Während dieser Übung wurden verschiedene Szenarien simuliert, darunter ein Wasserereignis im Gebäude, überflutete Straßen und umgestürzte Bäume. Ein Einsatzleitwagen stand vor dem Gebäude bereit, während zwei Personen die Ereignisse per Telefon und Funk überwachten.
Die Alarmstufe wurde durch den Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Thorsten Petry auf 4 angehoben. In diesem Rahmen übernahm der Kreis die Einsatzleitung von den Verbandsgemeinden, nachdem mehrere fiktive Einsätze aus allen Verbandsgemeinden gemeldet wurden. Die Hauptaufgabe der TEL besteht in der Lagefeststellung sowie der zentralen Dokumentation aller Informationen von den Einsatzstellen.
Aufbau und Organisation der Technischen Einsatzleitung
Die TEL wurde vom Landkreis Verden ins Leben gerufen, um in Großschadenslagen und Katastrophenfällen die operativ-taktische Führung zu übernehmen. Sie arbeitet auf Grundlage des Niedersächsischen Katastrophenschutzgesetzes (NKatSG) und organisiert sich gemäß der Feuerwehr-Dienstvorschrift 100 (FwDV 100). Bei Katastrophen wird zusätzlich ein Katastrophenschutzstab gebildet, der die TEL unterstützt.
Die TEL setzt sich aus Feuerwehrkräften des Landkreises Verden zusammen und erhält Unterstützung von Führungskräften des Technischen Hilfswerks (THW), Fachberatern wie dem Rettungsdienst und der DLRG sowie Verbindungsbeamten der Polizei und Bundeswehr. Darüber hinaus wurden Mitglieder für einen 2-Schichtbetrieb der TEL vom Landrat berufen und sind im Katastrophenschutzplan benannt.
Vorbereitung auf Ernstfälle
Ein wesentlicher Bestandteil der Übung war die Erprobung der Effizienz der TEL. Informationen wurden auf Lagekarten dargestellt, was für taktische und politische Entscheider von großer Bedeutung ist. Die Einsatzabschnitte konnten jederzeit Bedarf an weiterem Personal oder Material an die TEL melden. Diese sorgte zudem für die Verpflegung und den Austausch der Einsatzkräfte bei langanhaltenden Lagen. Die TEL bereitete auch die Taktik für den Einsatzerfolg im gesamten Schadensgebiet vor.
Die Übung, die von Christoph Grünen und Jakob Schiff erarbeitet wurde, bot den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Kompetenzen zu steigern, sowohl für neue als auch erfahrene Mitglieder der TEL. Herausforderungen waren absichtlich eingebaut worden, um die Zusammenarbeit zu fördern. Eine Nachbesprechung der Übung ist geplant, um die Reaktionsgeschwindigkeit im Ernstfall zu verbessern.
Katastrophenfälle können durch verschiedene Faktoren wie Überflutungen, Starkregen oder Cyberangriffe ausgelöst werden. Laut dem Katastrophenschutzportal können Oberbürgermeister und Landräte den Katastrophenfall ausrufen. Wichtige Fragen im Katastrophenmanagement betreffen unter anderem den Kipppunkt, der erreicht werden muss, um zu handeln, sowie die Verzahnung von Führungsstab und Technischer Einsatzleitung.
Die TEL bietet auch regelmäßige Fortbildungen und Übungen an, um ihre Mitglieder optimal auf solche Ernstfälle vorzubereiten. Der Landkreis ermöglicht die Teilnahme an Seminaren der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) in Ahrweiler. Mitglieder können auch an speziellen Lehrgängen teilnehmen, die zum Ziel haben, die Fachkenntnisse zu vertiefen.
Mit dem Fokus auf Katastrophenvorsorge wird deutlich, wie wichtig es ist, gut organisiert und vorbereitet zu sein. Die Effizienz und die Teamarbeit der TEL sind entscheidend, um im Ernstfall schnell und angemessen reagieren zu können. Daher bleibt die kontinuierliche Schulung sowie praktische Übungen zentral für die Arbeit der Technischen Einsatzleitung.
Für weitere Informationen über die geplanten Fortbildungen und Übungen empfiehlt es sich, regelmäßig die Seiten der jeweiligen Institutionen zu besuchen. Auch die Angebote wie der Zertifikatslehrgang „Katastrophenmanager (m/w/d)“ der Deutschen Gesellschaft für Krisenmanagement e.V. (DGfKM) sind von großer Relevanz. Die nächste Sitzung findet vom 21. bis 23. Mai 2025 in Hamburg und digital statt.