In Deutschland nimmt die Bekämpfung von Callcenter-Betrug immer drastischere Formen an. Am 14. April 2025 wurde Anklage gegen zwei mutmaßliche Callcenter-Betrüger aus dem Kosovo erhoben. Die beiden Angeklagten, 33 und 26 Jahre alt, müssen sich vor dem Landgericht Ellwangen wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs in mehreren Fällen verantworten. Der bis jetzt dokumentierte Gesamtschaden beläuft sich auf 98.800 Euro, wobei die Betrugsanrufe bundesweit, insbesondere in Städten wie dem Ostalbkreis, Biberach, Emsland, und Kiel stattfanden. Diese Entwicklungen wurden von Stern berichtet.
Die Operation “Pandora” stellte einen bedeutenden Erfolg im Kampf gegen das organisierte Verbrechen dar. Ermittlungen, die von einem aufmerksamen Bankangestellten ausgelöst wurden, führten zur Zerschlagung eines großen Netzwerks von Telefonbetrügern in fünf Ländern. Dabei wurden insgesamt zwölf Callcenter ausgehoben und zahlreiche Festnahmen durchgeführt. Unterstützung erhielt die deutsche Polizei von den Sicherheitsbehörden in Albanien, Bosnien, Kosovo und Libanon. Laut DW wurden am 18. April insgesamt 21 Personen festgenommen, darunter mehrere Hauptakteure des Betrugs. Thomas Strobl, der Innenminister von Baden-Württemberg, lobte die Beamten für die effektiven Maßnahmen und die Aufdeckung des Betrugs.
Betrugsmaschen und Vorgehensweise der Täter
Die Betrüger gingen geschickt vor, indem sie sich als nahe Verwandte, Bankangestellte oder sogar Polizeibeamte ausgaben. Manipulationstaktiken, die zur Anwendung kamen, beinhalteten Drohungen mit falschen strafrechtlichen Konsequenzen und Versprechen von Gewinnen. Diese Maschen waren so perfide, dass sie in vielen Fällen dazu führten, dass ahnungslose Bürger hohe Summen überwiesen, um angeblichen Forderungen nachzukommen. Die Geschädigten wurden dabei oft über gefälschte Bankwebseiten abgezockt, um an deren Zugangsdaten zu gelangen.
Die Ermittlungen führten zu der Erkenntnis, dass der 33-jährige Angeklagte sein Callcenter seit September 2023 betrieb, während der 26-jährige Angeklagte aus Neumünster für die Anwerbung und Betreuung von Finanzagenten zuständig war. Die durch die Betrüger erlangten Gelder wurden auf Konten dieser Finanzagenten transferred, um die Spur der Gelder zu verwischen. Dies wurde im Detail von Tagesschau analysiert und dargestellt.
Erfolge und Ausblick der Ermittlungen
Die Polizei konnte während der Razzien nicht nur mehrere Callcenter schließen, sondern auch über 1 Million Euro an Vermögenswerten sicherstellen. In Echtzeit wurden 1,3 Millionen Telefonbetrugs-Gespräche überwacht, was die Polizei in die Lage versetzte, in etwa 6.000 Betrugsversuchen sofort einzugreifen und damit Schäden in Höhe von schätzungsweise 10 Millionen Euro zu verhindern. Die gesammelten Beweise, bestehend aus elektronischen Daten, handschriftlichen Notizen und Bargeld, werden nun intensiv ausgewertet, um weitere Strukturen der Betrüger zu enthüllen und weitere Täter zu identifizieren.
Die Operation „Pandora“ ist bis dato eine der größten ihrer Art in Europa und zeigt eindrücklich die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit im Kampf gegen Cyberkriminalität. Insgesamt arbeiten mehr als 100 Ermittler in Schichten seit Dezember 2023, um dieses perfide Netzwerk zu zerschlagen und die Opfer der Betrügereien zu schützen.