Ein Betrugsversuch, der im März 2023 stattfand, hat nun ein gerichtliches Nachspiel, das für große Fassungslosigkeit sorgt. Klaus Schanen, 68 Jahre alt und aus Aach, wurde Opfer eines raffinierten Anrufbetrugs. Eine angebliche Polizeibeamtin informierte ihn, dass seine Tochter in einen tödlichen Unfall verwickelt sei. Um eine angebliche Untersuchungshaft zu vermeiden, forderten die Betrüger eine hohe Geldsumme.
Schanen erkannte den Betrugsversuch und verständigte sofort die Polizei. Indem er die Betrüger am Telefon hielt, half er den Beamten, die Täter während der inszenierten Geldübergabe festzunehmen. Bei der Übergabe ging es um Vermögenswerte im Wert von etwa 45.000 Euro.
Gerichtsurteil sorgt für Aufregung
Eine 19-jährige Frau, die für die Geldübergabe verantwortlich war, wurde wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs angeklagt. Diese junge Frau hatte zuvor bereits eine Bewährungsstrafe aufgrund eines ähnlichen Betrugsversuchs gegen einen über 80-jährigen Mann erhalten. Erstaunlich ist, dass sie erst drei Tage vor diesem Vorfall bei ihrer Bewährungshelferin von ihrer positiven Wandlung gesprochen hatte.
Das Amtsgericht Trier fällte ein Urteil, das die Gemüter erregte: Die Angeklagte wurde zu einer Einheitsjugendstrafe von 2 Jahren verurteilt, die eine Möglichkeit auf Bewährung mit sich brachte. Dieses Urteil führte zu Unverständnis unter Beobachtern und dem Opfer. Kritiker befürchten, dass solch milde Strafen ein gefährliches Signal an Täter und Banden senden könnten, die womöglich mit geringeren Konsequenzen rechnen dürfen.
Die Schwere des Falls sowie die denkwürdige Reaktion des Gerichts sind nicht die einzigen Themen in der Diskussion um den Online-Betrug. In einem anderen Vorfall, der ebenfalls auf Betrügereien abzielt, wurden hohe Strafen für Betrüger verhängt, die das Vertrauen der Verbraucher im Online-Handel erschütterten, wie auf Verbraucherschutzforum berichtet wurde.